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inneren logischen Widerspruch als Grundlage hat, weil die inneren

Gründe für jene Bewegung in Gegensätzen nun vollständig fehlten.

Was Marx übrig ließ, war ein wunderliches Wunder blinder Ur-

sachenverknüpfung, in der doch Sinn, Richtung, Gegensatz sein

sollte. Als Wesen g e i s t i g e r Fortschreitung den Widerspruch,

den Einwand, zu betrachten, war eine tiefsinnige Annahme, als We-

sen des mechanischen Fortgangs dasselbe zu tun, war schlechthin

s i n n l o s . Kann man in der theoretischen Mechanik, kann man in

der Chemie, kann man in der Maschinenwissenschaft die „dialek-

tische Methode“ anwenden? Wollte man eine Maschine nach dem

Gesetz bauen, einem Hebel müsse ein Non-Hebel, diesem eine

Synthesis der beiden folgen — könnte man da jemals eine Maschine

zusammenbringen, die g e h t ? Eben auf diese Weise aber denkt

Marx, indem er den Mechanismus, der die Volkswirtschaft ja bei

ihm ist, sich innerlich zusammensetzen und gehen läßt in dialekti-

schen Widersprüchen.

Daß Marx eine Parodie aus Hegels dialektischem Verfahren

machen konnte, war seine Sache. Daß aber ein ganzes Jahrhundert

lang Anhänger und Kritiker ihm diesen Hegelianismus nachrühm-

ten, wirft ein grelles Licht auf die grenzenlos seichte und irre-

geführte philosophische Bildung der vorigen und heutigen Ge-

schlechter

1

.

1

Wer die Gedanken dieses Aufsatzes ausführlicher dargestellt lesen will, greife

zu meinem Buch: Der wahre Staat, 2. Aufl., Leipzig 1923 (jetzt: 5. Aufl., Graz

1972 = Gesamtausgabe Othmar Spann, Bd 5).