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des Alkoholgenusses ausginge; vielmehr muß sowohl der Anhänger

wie der Gegner des Alkoholgenusses jenes Urteil fällen und muß es

aus dem f e h l e r h a f t e n A u f b a u d e r M i t t e l s e l b s t

h e r a u s b e g r ü n d e n . Darum spricht denn auch das praktische

Wirtschaftsleben überall entweder von „Mißwirtschaft" oder von

„genauer“, von „guter“ Wirtschaft, von „richtiger“ oder „unrichti-

ger“ Kalkulation, von „Fehlern“ in der Materialbehandlung oder

der Kontrolle oder der Buchhaltung und dergleichen mehr. Der

praktische Wirtschaftsfehler ist eine elementare und allbekannte

Tatsache, die es jeder unbefangenen Überlegung deutlich macht, wie

sehr die Wirtschaft dem Urteil „richtig“ oder „unrichtig“ unter-

liegt! Nur die unnatürliche kausalmechanische Wirtschaftsauffassung

Ricardos, Marxens und Mengers vermochte es, eine solche sonnen-

klare Erscheinung zu verdunkeln.

Erkennt man aber diese Erscheinung an: dann muß ihr auch im

methodischen Aufbau der Wissenschaft Rechnung getragen werden.

Gibt es aber eine richtige und unrichtige Wirtschaft, so gibt es

auch einen richtigen und unrichtigen Ausdruck des Gliederbaues der

Wirtschaft, das heißt einen r i c h t i g e n u n d u n r i c h t i g e n

P r e i s . Der Ausdruck kann z. B. durch Vortäuschung anderer

Gliederungen z. B. durch falsche Nachrichten und Schwindelspeku-

lation oder Irrtümer verfälscht werden. Den richtigen Ausdruck des

richtigen Gliederbaues nennen wir den g e r e c h t e n P r e i s .

Es gibt einen gerechten Preis! Aber allerdings auf wirtschaft-

lichem Gebiete nur in einem formalen Sinne, jenem formalen Sinne

nämlich, daß das, was in der Wirtschaft „richtig“ und „gerecht“ ist,

von dem Ganzen der Ziele aus noch immer verschieden beurteilt

werden kann. Auch für den gerechten Preis — und gerade für ihn

— gilt der Vorrang der Leistung. Leistung ist vor Preis, die rich-

tige Gliederung der Leistungen ist vor ihrem richtigen Ausdruck,

dem richtigen Preise.

Der Begriff der richtigen Wirtschaft und des richtigen oder ge-

rechten Preises deutet daher beileibe nicht auf eine „subjektiv-

wertende“,

„subjektiv-weltanschauliche“,

„subjektiv-politische“,

„ethische“, „metaphysische“ Auffassung der Wirtschaft. (Obzwar

der Verfasser persönlich sich gewiß nicht scheut, bestimmte Welt-

anschauungswerte in das System der Ziele einzusetzen; wie anderer-

seits die Individualisten, Mechanisten, Atheisten nicht umhin kön-