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nen, das ihrige einzusetzen.) „Richtig“, „gerecht“ ist hier lediglich
im Sinne der analysierenden Untersuchung zu verstehen, i m
S i n n e d e r i n n e r e n , s a c h l i c h e n E r f o r d e r n i s s e
d e s G l i e d e r b a u e s d e r W i r t s c h a f t , der arteigenen Er-
fordernisse der Wirtschaft. Gleichwie „richtig“ oder „unrichtig“ in
der Logik der Subjektivität des Untersuchenden grundsätzlich ent-
zogen ist, und überall unter der Voraussetzung der „Prämissen“
steht, das heißt überall in den objektiven Sacherfordernissen des
Syllogismus seine Grundlage findet; so auch in der Wirtschaft. Das
Gebäude der Mittel leitet s o w o h l a l s G e s a m t g a n z e s
w i e i n s e i n e r i n n e r e n U n t e r g l i e d e r u n g die Gül-
tigkeiten und Gliedhaftigkeiten, die Leistungen und ihre Rang-
ordnung von den Zielen ab.
III.
Rückblick
Wenn wir das individualistische Begriffsgebäude mit dem univer-
salistischen vergleichen, so erkennen wir das im tiefsten Unwahre,
das Wirklichkeitsfremde der individualistischen Lehrbegriffe.
Es gibt keinen „homo oeconomicus“; denn jeder Wirtschafter ist
von dem Gesamtganzen der Ziele, das heißt des Kultursystems sei-
ner Zeit abhängig. Ferner:
Es gibt kein Tun des Einzelnen vor dem Ganzen der Wirtschaft.
Und weiter:
Es gibt daher auch keine Wirtschaftsatome, durch deren „Zusam-
mentreten“ oder „Aufeinanderwirken“ die kollektive Wirtschaft
„automatisch“ das heißt kausalmechanisch entstehen könnte. Damit
stürzt aber jede individualistische Methodik zusammen: Es gibt
keine Naturgesetze der Wirtschaft! — Dagegen gilt:
Es gibt gleichwohl eindeutige Bestimmtheit der Wirtschaft, aber
diese gleicht der Bestimmtheit des Geistes. Sie ist, gleich der einer
Schlußkette, s i n n v o l l e r Art. Alles Geistige ist sinnvoll, ist
eindeutig bestimmt, wie denn auch eine logisch richtige Schlußkette
logisch eindeutig bestimmt ist.
Daher gibt es im wirklichen Ablaufe der Wirtschaft richtige und
unrichtige Wirtschaft. Alle Wirtschaft ist (1) von ihren geistigen
Voraussetzungen, den Zielen her innerlich, geistig bestimmt und
(2) als Gliederbau der Mittel in sich selbst wieder richtig oder