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Unser Gefeierter hat zeit seines Lebens zu jenen Menschen ge-

hört, die höhere Mächte im Leben freudig anerkennen wollen, Gott,

Volkstum, Vaterland, Führertum. Für jene höheren Mächte zu

kämpfen, ist an sich genug, ist Lohn in sich selbst.

So das Menschliche. Da erhebt aber der wissenschaftliche Zweifel,

da erhebt die Fachgelehrsamkeit eine Frage: läßt sich auf allen Ge-

bieten des gesellschaftlichen Lebens jene Haltung rechtfertigen, gibt

es auch im Reich der Wirtschaft solche „höheren Mächte“, die ihr

Weihe zu geben imstande wären?, oder ist die Wirtschaft doch nur

ein Schauplatz naturhafter, unerbittlicher Notwendigkeit, blind wir-

kender Gesetze; mithin ein Schauplatz strenger, mechanisch-mathe-

matischer Bestimmtheit?

Diese Frage wird bekanntlich bejaht von allen individualistischen

Schulen, indem sie eine blinde, mechanische Notwendigkeit in der

Wirtschaft behaupten; sie wird verneint von allen universalistischen

Schulen, indem sie keine mechanische, sondern eine sinnvolle Not-

wendigkeit, eine Notwendigkeit geistiger, ideeller, sittlicher Art in

der Wirtschaft verständlich zu machen sich unterfangen. Die Stel-

lungnahme dieser beiden Denkrichtungen gilt es zunächst darzu-

stellen und zu erklären, ehe wir auf die Frage jener höheren, über-

individuellen Mächte zurückkommen.

I.

Die individualistische oder mechanische Auffassung der Wirtschaft

Der Gedanke, daß eine zwangsläufige Notwendigkeit, ein nach

strengen, rechnerischen Gesetzen bestimmbares Getriebe die Wirt-

schaft bewege, wird von allen heute führenden Richtungen der

Volkswirtschaftslehre, sofern sie ein Begriffsgebäude überhaupt

aufrichteten, verfochten. Wir können als die wesentlichsten Begrün-

dungen unterscheiden: Jene der altklassischen individualistischen

Schulen; jene der Grenznutzenschule, als der wichtigsten Form des

Neuliberalismus; jene der mathematischen Schule; und endlich jene

des geschichtlichen Materialismus Marxens.