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E r s t e s H a u p t s t ü c k

Allgemeine Erklärung des Wesens der Ganzheit

§1. Die Lehrsätze zur Bestimmung des Wesens der Ganzheit

1.

Das Ganze als solches hat kein Dasein.

2.

Es w i r d i n d e n G l i e d e r n g e b o r e n .

3.

Darum ist es vor den Gliedern.

4.

Und es g e h t i n d e n G l i e d e r n n i c h t u n t e r .

5.

Darum ist es am Grunde der Glieder.

6.

So ist das Ganze Alles in Allem; Alles ist in ihm und es ist

in Allen.

§ 2

Lehrsatz 1: Das Ganze als solches hat kein Dasein

Dieser Satz ist in buchstäblichem Sinn zu verstehen: das Ganze

als s o l c h e s , das Ganze an s i c h kann niemals gesehen, er-

griffen, gewogen und gemessen, niemals als daseiend gefunden wer-

den! Wo immer wir in der Erfahrung das Ganze „als solches“, das

Ganze „selbst“ oder „schlechthin“ oder „an sich“, das „einfache“

Ganze, das „lautere Ganze“ suchen mögen — wir finden es nicht.

Alle beliebigen Beispiele zeigen dies sonnenklar. Wir wählen zuerst

organische, dann gesellschaftliche, dann geistige Ganzheiten, um alle

Arten zu berücksichtigen

1

.

/

1

Es wurde eingewendet, daß im folgenden alle Arten von Ganzheiten zum

Belege herangezogen werden. Aber gerade das ist für eine Kategorienlehre erstes

Erfordernis, daß sie für alles ganzheitliche Sein gelte. Allerdings gelten die Kate-

gorien in jeder Ganzheitsart jeweils auf a r t e i g e n e Weise, der verschiedenen

Natur der realen Ganzheiten gemäß.