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der beiden Sätze: „Das Denken ist früher als das Gedachte“ und:
„Das Gedachte ist früher als das Denken“. Die Gezweiten nämlich
sind b e i d e nicht ohne Gezweiung, es kann daher in diesem
a k t u e l l e n Sinne weder das Gedachte noch das Denken früher
sein. Dies gilt aber nur von den Gezweiten, dem Erkenner und
Erkannten, als G l i e d e r n . Vom Zentrum jedoch, das b e i d e
ausgliedert, gilt, daß es früher ist! Dieses Zentrum ist dasjenige
Sein, welches b e i d e Glieder ebenbildlich bestimmt. / Darum ist
jener Satz: „Das Gedachte ist vor dem Denken“, aufzulösen in die
folgenden zwei Sätze:
(1) Das Sein ist früher als das Denken, folgend aus der Gezweiung
im Erkennen in dem Sinne, daß das ausgliedernde, also ein Sei-
endes setzende Zentrum, früher ist als die Glieder, das Ausglie-
dernde früher als das Ausgegliederte, das Ganze früher als seine
Glieder. Dagegen gilt:
(2) Das Subjekt ist früher als das Objekt, das heißt das Denken in
seiner Eigenschaft als befassend, als der höheren Ganzheit ange-
hörend früher als das Gedachte (das Befaßte, der je niederen Ganz-
heit angehörend). Dieser fast solipsistisch anmutende Satz gilt aber
nur an seinem Ort! Er findet seine entscheidende Einschränkung
durch den ersteren Satz und besagt daher nur: dem Wesen der Er-
kenntnis nach ist das Aktive, Führende, Befassende das Subjekt und
darum ist es logisch vor dem Objekt; der Realität nach dagegen
ist das ausgliedernde Zentrum logisch vor dem Denken wie vor
dem Gedachten! Damit ist dem Begriff des Apriori und der Selbst-
setzung des Ich Genüge getan, ohne daß der klassische Grund-
gedanke, der die ungekränkte Priorität des Seins verlangt, gekürzt
wäre.
III. Der Allgemeinbegriff
Was den logischen Allgemeinbegriff anlangt, so fordert die Lehre
der Ganzheit eine Abkehr von der heute herrschenden empiristi-
schen und kantischen Logik und eine Rückkehr zur älteren Lehr-
meinung. Der Begriff kann uns nicht die Summe, sondern muß die
Ganzheit der Merkmale, der Organismus der Merkmale sein! Nicht
auf das Merkmal an sich kommt es an, sondern auf seine organische
Stellung zu anderen Merkmalen, seine Gliedhaftigkeit. Darum ist