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Noch ein Weiteres ist geltend zu machen. Wird der Raum nicht

leer, sondern als Tat der Verräumlichung aufgefaßt, so muß auch

R i c h t u n g in ihm sein. Wo aber Richtung ist, ist das Hin nicht

gleich dem Her (daher auch das reine in sich Zurückkehren, der

reine Kreis, in der Natur nicht angetroffen wird, ebensowenig wie

eine andere reine Linie). Wo Richtung ist, sind auch notwendig aus-

gezeichnete Stellen, was also entgegen der Gleichartigkeit und

Gleichwendigkeit des euklidischen Raumes anzunehmen ist. Der

gerichtete Raum ist schon in sich gegliedert. In „gerichtet“ liegt zu-

letzt nichts anderes als: an bestimmten Stellen bestimmte, unter-

schieden beschaffene Verräumlichung, das heißt aber im weitesten

Sinne wieder: abgestufter, gegliederter Raum.

Nur wenn man den Raum rein formell, nämlich leer denkt, kann

man zum gleichartigen und gleichwendigen Raum euklidischer Art

kommen. Dieser Gedanke ist aber ontologisch ein Fehlgedanke.

R a u m k a n n n u r a l s b e g l e i t e n d e B e s c h a f f e n -

h e i t e i n e s E t w a s , nur als Verräumlichung von Etwas ge-

dacht werden. Diese begleitende Beschaffenheit muß durchaus nicht

absolut gleichartig sein.

Auch die „Stetigkeit“ des Raumes ist kein Einwand gegen seine

Nichtumkehrbarkeit. Stetigkeit verlangt nur die Lückenlosigkeit,

nicht die Gleichartigkeit und Gleichwendigkeit, wie oben bemerkt

1

.

V. Die Durchdringlichkeit

Der wahre Raumbegriff, der als Sich-Verräumlichen der Natur-

dinge zu fassen ist, schließt auch die Durchdringlichkeit in sich.

Wird der Raum, wie ihn die Atomisten denken, als ein leerer

Behälter aufgefaßt, in den die Dinge hineinkommen, dann sind alle

Dinge, die schon einen Raum einnehmen, „un- / durchdringlich“,

das heißt, andere Dinge könnten nicht denselben Raum im Behälter

einnehmen.

Anders wenn der Raum nur Verräumlichung von Dingen ist. E s

k ö n n e n s i c h d a n n ü b e r a l l b e l i e b i g v i e l e D i n g e

v e r r ä u m l i c h e n o d e r „ d u r c h d r i n g e n “ , w e n n s i e

1

Siehe das Beispiel des elektrodynamischen Feldes, oben S. 3 7 1 f.