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widerlegt. Denn diese Geschichte zeigt, daß es kein größeres Lehr-

gebäude und keine Schule der Volkswirtschaftslehre gab, die nicht

in der Philosophie ihre letzte Wurzel hatte. Richtig ist nur, daß

sich die früheren Lehrer der philosophischen Wurzeln ihres Ver-

fahrens, ihrer Voraussetzungen, ihrer gesamten Einstellung klar be-

wußt waren, während sich die heutigen ihrer nicht bewußt sind.

Das Wesen jener angeblichen „reinen Induktion“ ist zuletzt: In-

dividualismus. Von dessen philosophischen Voraussetzungen und

Folgerungen wurde / schon früher gesprochen, ebenso von jenen des

Universalismus

1

. Hier gilt es dagegen, aus der Geschichte zu be-

weisen.

Zu diesem Zwecke betrachten wir im folgenden kurz die Lehren

des Mittelalters

2

, die individualistischen Lehrgebäude der Neuzeit

und ihnen gegenüber die romantische Volkswirtschaftslehre sowie

die ihre Richtung fortsetzenden Schulen der Gegenwart.

1

Vgl. oben S. 16 ff. und 19 ff.

2

Über das Altertum vgl. den Aufsatz von Wilhelm Andreae: Staats- und

Wirtschaftslehre im Altertum, in: Handwörterbuch der Staatswissenschaften,

Bd 7, 4. Aufl., Jena 1926, S. 780 ff.