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gik“) gegründet zu haben, ist als die Hauptleistung Hegels zu be-

zeichnen.

Der objektive Begriff (als „Vernunft“, „Gedanke“, „Geist“ be-

zeichnet) ist es, der sich nach Hegel überall in den Formen des aus-

schließenden Gegensatzes (A: Non A; Setzung: Negation) das heißt

„dialektisch“ darstellt. Der objektive Begriff stellt sich ihm dabei

eben so sehr in den Wesenheiten der Dinge dar, wie er zugleich

Erzeugnis des (subjektiven) Denkens ist. Indem für Hegel nicht nur

die Natur, sondern auch das menschliche Gemeinschaftsleben der

Schauplatz der Begriffe ist, ist dieses damit „objektiver Geist“. Und

dessen Veränderung ist die Geschichte. Geschichte ist Geist. Daher

Hegels Satz: „Was vernünftig ist, das ist wirklich; und was wirklich

ist, das ist vernünftig“

1

. Die Natur ist nur Geist als „Entäußerung“

oder / „Anderssein“, Gesellschaft und Geschichte ist Geist an und

für sich.

Was Hegels Philosophie von Anbeginn von den anderen Lehr-

gebäuden des deutschen Idealismus unterscheidet, ist die weit un-

mittelbarere und entschiedenere Einstellung auf die Überwindung

des G e g e n s a t z e s . Alles Seiende ist ihm durch den einfachen

Gegensatz der Einerleiheit (Identität, Einheit — nach Schellings

Identitätsphilosophie) und des Unterschiedes (der Differenz der

Setzungen) gekennzeichnet. Darin liegt ein Gegensatz, der nicht

bestehen kann, der aufgehoben werden muß. Diese „Aufhebung“

geschieht in einer dritten Setzung, welche Setzung und Gegen-

setzung in sich befaßt und überhöht und dadurch Synthesis ist. Als

solche hat sie alle früheren Gegensätze in sich und treibt notwendig

einen neuen aus sich hervor. Daher jede Aufhebung eines Gegen-

satzes, wie sie ihrerseits innere Bewegung und Vermittelung ist, so

auch zu neuer Gegensätzlichkeit und Vermittelung hindrängt. Dieses

durch Gegensätze-Hindurchgehen wird aber nur dadurch möglich,

daß das Unterschiedene nicht b l o ß entgegengesetzt ist, sondern

zugleich wesentlich e i n e r l e i (identisch) bleibt; insofern näm-

lich, als das Sein als Sein an sich ist. Das, was in den Unterschieden

sich setzt, ist immer dasselbe Sich-Setzende. Dieser ruhelose Fort-

gang durch Gegensätze hindurch ist es, was Hegel mit Macht zur

1

Georg Wilhelm Friedrich Hegel: Grundlinien der Philosophie des Rechts

(1821), Vorrede.