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„ W e r d e a l l g e m e i n “ , das ist das Gesetz des Führers. — Da

der Führer aber Glied des Ganzen ist, so kann z. B. die „Herrscher-

selbstsucht“, die „Selbstsucht des Fürstenhauses“ nicht selten zum

Guten für das Ganze ausschlagen (sie kommt dann richtiger Glied-

haftigkeit nahe). Aber Eingebung, Unmittelbarkeit, Hingabe blei-

ben nicht innere Ereignisse im Leben des großen Mannes, sie ge-

stalten auch sein Leben, darum Leben und Werk bei ihm eines sind.

Was vom Führer gilt, muß in Entsprechung auch von der Gefolg-

schaft, von den G e f ü h r t e n gelten, von der großen Menge.

Auch sie muß Hingabe aufbringen! Der F ü h r e r m u ß v e r -

d i e n t w e r d e n . Nur wer sich hingibt, vermag des Führers teil-

haftig zu werden, nur durch Hingabe kann die Leistung des Führers

aufgenommen werden. Durch keine Macht der Welt kann sich der

Führer aufdrängen. Der große Herrscher und Schöpfergeist aller

Zeiten sieht sich fast immer einer Menge gegenüber, die ihm nicht

folgen, noch ihn anerkennen will. Platon erfüllt seinerseits das Ge-

setz des Führers, jenes „Werde allgemein“, aber die Menge ebenso

wie ihre demagogischen Scheinführer und Sophisten hätten dazu

einer Selbstverleugnung bedurft, die sie nicht aufbringen konnten.

Und wie sollte auch die große Menge fähig sein, das geistige Flui-

dum, das gleichsam von der Seele des Schöpfergeistes ausströmt,

aufzunehmen? Sie ist es nicht — und doch kann sie dem Führer oft

nicht widerstehen! Daß es zur Führung der Menge kommt ist nur

möglich durch die Hilfe von Vermittlern, Z w i s c h e n f ü h -

r e r n , welche als Jünger, Anhänger, Staatskünstler, Redner, Ver-

anstalter, Kritiker, Erklärer, Schriftsteller eingreifen, den schöpfe-

rischen Gedanken in die Breite der Ausführung hinüberbringen und

den Feinden entgegentreten.

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2. Der Unhold

Hier kommen wir auf einen Gegenstand, der unserer Zeit in

ihrem Humanitätsdusel befremdlich, ja unfaßbar erscheint. Nach

ihr wären die Feinde des Schöpfergeistes nur jene, die nicht mit-

kommen. Daß es aber eine böse, finstere Kraft ist, die sich dem

echten Führer entgegenstellt, das scheint ihr unglaubhaft. In Wahr-

heit hat jedoch der große Führer nicht nur das Träge, Hausbackene,