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gegen den Unhold. Aber sein Werk schützt Gott und läßt es Frucht

tragen im Gange der Geschichte.

Damit sind wir auf eine letzte Betrachtung der Spannungen hin-

gewiesen, auf die Fruchtbarkeit des Leidens.

5. Spannung und Leid

Die Spannungen vermögen uns den Gang der Geschichte gleich-

sam von der Seite des Triebwerkes her verständlich zu machen.

Denn in den Spannungen liegen vornehmlich die szenischen Mittel

der Geschichte.

Es erwies sich aber, daß ihre Schöpferkraft keine ursprüngliche

ist. Sie ist abgeleitet von jener allein ursprünglich schöpferischen

Umgliederungskraft, die in der zeitlichen Ungeschlossenheit an sich

liegt, nämlich der Ungeschlossenheit auch der voll- / kommenen,

nicht nur der brüchigen Ganzheit. Die Ganzheiten werden aus

ihrem Vordasein in die leiblich-sinnliche Welt, in die Zeitlichkeit,

Räumlichkeit, Stofflichkeit hinabgebildet. Dadurch wird auch dann,

wenn die Vollkommenheit gewahrt bliebe, jene Ungeschlossenheit

in die Ganzheit abgelegt, die sie zur Fortsetzung der Ausgliederung

in der Zeit, zur Umgliederung, treibt; zur Entfaltung, die Vertie-

fung ist, so daß sie aus der Sinnlichkeit wieder in die vorsinnliche

Ebene streben, zu ihr wieder hinaufgebildet werden müssen. Da

nun, wie sich zeigte, bei diesem Gange der Umgliederung alle Set-

zungen an Unvollkommenheit leiden, so sind die ursprünglichen

Schöpferkräfte, die aus Ungeschlossenheit der reinen Entsprechungs-

folge entspringen, ü b e r d e c k t durch die abgeleiteten Kräfte

der Spannungen, welche aus Stauungen und Brüchen hervorgehen.

Daher alle Welt vorwärts getrieben wird durch das, was fast allein

die t a t s ä c h l i c h e Form der Schöpferkraft der Umgliederung

ist, durch die Spannung. Spannung, Widerspruch, Zwang, Kampf

steigern sich bis aufs äußerste, bis zum Schmerz.

Daraus verstehen wir die ungeheure Rolle des Leidens in der

Geschichte. Ohne Leiden kein Vorwärtskommen, sei es des Ein-

zelnen, sei es der Völker, der Staaten, der Zeiten. Allen großen Zei-

ten liegt daher Strenge der Erziehung, spartanische Lebenshaltung,

Verbannung der Üppigkeit, Freudigkeit des Leidensmutes tief im