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B. Die W e i s e n d e r a b s t u f e n d e n E b e n b i l d l i c h -

k e i t i n d e r Z e i t : K r e i s 1 a u f ,

J u n g g e b o r e n h e i t ,

Z e i t s t u f e

Die Ebenbildlichkeit in der Zeit besagt nichts andres, als daß die

Ganzheit auch in der Umgliederung sich gleich bleibt und bei sich

selbst bleibt. Das versteht sich vom Begriffe der Ganzheit aus, ins-

besondere von der Gründung und Entfaltung aus von selbst und

l

h i

1. Kreislauf und Junggeborenheit

Die Weise des K r e i s l a u f e s o d e r d e r P e r i o d i z i t ä t

besagt nichts anderes, als daß in immer wiederkehrender, stets

sich wiederholender Art die Entfaltung ihren Weg nimmt. Wie

Tag und Nacht wiederkehren, so auch die Wechselgänge der Ent-

faltung. Daß die Spannungen zwischen Jugend und Alter, Mann

und Frau, Mensch und Umwelt, Führer und Geführtem, Grün-

dung und Gegengründung immer wiederkehren, und zwar mit

verschieden großen Zeitmaßen, haben wir schon früher berührt.

Andere Beispiele werden sich noch ergeben

1

. — Die Kreisläufe und

ihre Zeitmaße unterscheiden sich wie alle Kategorien nach Voll-

kommenheit und Unvollkommenheit; z. B. treten bei Verfassungs-

brüchen, Aufruhr, Einführung neuer Verfassungen die alten Kreis-

läufe, wie sie etwa durch den Tod des Königs, die Neuwahl des

Präsidenten, vorgesehen und als vollkommen gedacht waren, außer

Kraft, und andere treten für sie ein.

/

Die J u n g g e b o r e n h e i t sodann sagt nichts weiter, als daß

am Beginne die Gründung steht, und das Gegründete seiner Ent-

faltung erst noch harrt. Schon in der Nicht-Umkehrbarkeit des

Umgliederungsganges der Ganzheit liegt, daß nicht mit Entfaltetem

begonnen werden kann. Eben darin, daß Junggeborenheit „Grün-

dung“ ist liegt, daß sie mit „Fortschritt“ nichts zu tun hat, sondern

mit Entfaltung.

1

Weiteres darüber siehe in meinen Büchern: Kategorienlehre (1924), 2. Aufl.,

Jena 1939, S. 221 ff. [3. Aufl., Graz 1969, S. 202 ff.]; Fundament der Volkswirt-

schaftslehre (1918), 4. Aufl., Jena 1929, S. 123 ff. [5. Aufl., Graz 1967, S. 149 ff.].