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das Schöpfertum. Der Begriff des Schöpfertums schließt uns Sein
wie Geschichte auf.
In der Geschichtslehre sagen wir wie in der Ontologie: Werden,
Umgliederung ist Schaffen einer Ganzheit durch Geschaffenwerden
aus einer höheren Ganzheit, Umgliederung ist Veränderung einer
Ganzheit, die wieder nur aus einer höheren Ganzheit möglich ist.
Das Ausgegliederte an sich ist seinem Begriffe nach zeitlos, nämlich
als eine Bestimmtheit gedacht, die aller späteren Veränderung zu-
grunde liegt. Denn nur ein Ausgegliedertes kann umgegliedert wer-
den. Demnach hat allerdings die Ausgliederung den Vorrang vor
der Umgliederung (sie ist deren logische Voraussetzung). Aber
andrerseits bleibt es nicht bei der Ausgliederung: Nicht die Aus-
gliederung der Ganzheit ist die Wahrheit, sondern daß die ausge-
gliederte Ganzheit sich umgliedert und nicht anders bestehen kann,
das ist die Grunderfahrung, das ist das tiefste Geheimnis dieser
Welt.
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Das Schöpferische der Ganzheit ist es aber, was uns in der Um-
gliederung entgegentritt.
Das Verhältnis von Ausgliederung und Umgliederung muß, um
den Begriff der Geschichte ganz zu begründen, so verstanden wer-
den, daß das Ausgegliederte als ein Hervorbrechen aus den Tiefen
des Vor-Seins, als ein Hervorbrechen aus einem Hintergrunde des
gegebenen weltlichen Seins zu verstehen ist — als eine schöpferische
Tat. Und diese schöpferische Tat geht weiter in der Umgliederung.
Das ist der Inbegriff der Geschichte. Dieses Schöpferische wirkt fort
und knüpft dabei an seinen früheren Hervorbruch an. Das Be-
w e g e n d e , H e r v o r b r e c h e n d e s t e h t a m
A n f a n g d e r G e s c h i c h t e .
Damit haben wir aber einen Schritt von größten Folgen getan.
Wir sind auf ein Uranfängliches gestoßen. Wir haben das Geschehen
auf der weltlichen Ebene — Ausgliederung und Umgliederung — in
ein Verhältnis zu einem Geschehen auf der überweltlichen Ebene,
das Geschehen der zeitlichen Ebene in ein Verhältnis zur überzeit-
lichen Ebene gebracht. Denn der Hervorbruch hat eine vorzeitliche
Wurzel. Vor dem Hervorgebrochenen steht das, was hervorbricht,
vor dem Ausgegliederten steht das, was sich ausgliedert und formt
(aber dabei nicht verformt nach dem Satze der Rückverbundenheit).