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dern nicht unter, der Gedanke nicht im Worte und Satze, der
Staat nicht in seinen Bürgern, die Gattung nicht in ihren Einzel-
wesen. Wie die Einheit des Ganzen als selber unausgegliederte
es ist, die sich systematisch (das heißt unveränderlich und in
diesem Sinne zeitlos) ausgegliedert; ebenso ist es wieder dieselbe
unausgegliederte Einheit, die sich immer neu ausgliedert. Das
Entscheidende ist hier: daß im Wechsel der immer neuen
Ausgliederungen ein Bei-sich-selbst-Bleibendes oder Beharren-
des, nämlich das Unausgegliederte der sich ausgliedernden Ganz-
heit (das Ich im Denken, das Leben in den Lebensakten, die Gat-
tung in den Lebewesen), das heißt die mit sich selbst dieselbe blei-
bende Ganzheit einerseits und die stets veränderten Ausglie-
derungsschritte andrerseits einander gegenüberstehen. Weil die
Ganzheit in den Gliedern nicht untergeht, so geht sie auch ins-
besondere nicht in der Fülle der stets neuen, der stets anderen
Ausgliederungen (das heißt Um- / gliederungen) unter. Mit d i e -
s e m „ S e l b i g e n “ , d e m N i c h t u n t e r g e h e n d e n
i n d e r U m g l i e d e r u n g , i s t d a s Z e i t l o s e i n d e r
Z e i t a u f g e w i e s e n .
Und sowohl das Zeitlose wie das Zeitliche, das Gleiche wie
das Veränderliche an der Zeit ist uns innerlich begreiflich, da
wir selbst in unserem Denken und Handeln diese Einheit und
Vielheit, das Setzen und das Bei-sich-Bleiben des Setzenden (trotz
der Vielheit des Gesetzten), das Nicht-Ausfließen des Ausglie-
dernden im Ausgegliederten, unaufhörlich erleben und betätigen.
Z e i t i s t n i c h t d u r c h u n d d u r c h Z e i t , s i e i s t
n u r , i n d e m s i e Z e i t l o s e s e n t h ä l t . Wer die Zeit-
erscheinung untersucht, findet sie bedingt durch das, was nicht
Zeit wird, was nicht in die Zeitlichkeit hinaustritt.
Indem es aber ein Überzeitliches ist, das auf dem Grunde
alles Zeitlichen gefunden wird, erhält die Zeit Richtung. Man
pflegt in der Philosophie die Richtungen Vergangenheit, Gegen-
wart und Zukunft auch die drei „Dimensionen“ der Zeit zu
nennen (nicht so in der Physik, wo man die Zeit nur als eine
„Dimension“ ‘behandelt). Es ist aber nicht wahr, daß die Zeit
gleich dem Raume drei Richtungen hätte. Die Zeit hat eine
einzige Richtung, „Dimension“, die sich zwar in die drei Ab-
schnitte der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft unterteilt,
aber doch nur eine ist, nämlich die Richtung zur Zukunft. Die
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