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des Geistes bedeutet, kann man sich am besten klarmachen,

wenn man die höchste Form des Denkens betrachtet, nämlich das

Sich-selbst-Denken, das Selbstbewußtsein. Hier wird das Den-

kende auch das Gedachte, das Subjekt (eben das Sichdenkende)

auch zum Objekte oder Gegenstande. Demnach ist der Geist als

Denken: Subjekt-Objekt, zu deutsch: Selbstvergegenständlichung

(wie sich schon früher ergab

1

). Das Selbstbewußtsein des Geistes

ist das eigentliche, allem anderen zugrunde liegende Denken.

In diesem Sich-selbst-zum-Gegenstande-Werden, in dieser

Selbstobjektivierung, in diesem Subjekt-Objekt-Sein wird erst

das Ich, das den Geist kennzeichnet (Denken, Selbstobjek-

tivierung geschieht aber nur in der Gezweiung). In der Selbst-

objektivierung liegt das höchste Zeugnis von innerer Einheit

und Ganzheit des Geistes.

Betrachten wir dagegen die N a t u r , so finden wir in ihr

weder geistige Gezweiung, da ihr Innerlichkeit im g e i s t i g e n

Sinne jedenfalls nicht zukommt; noch Denken. Die Unmittel-

barkeit, Ganzheit der Liebe und des Denkens kommt der Natur

nicht zu. Die Natur denkt nicht, sie denkt wenigstens nicht auf

die Weise des menschlichen Geistes, nämlich in Selbstvergegen-

ständlichung

(Reflexion,

bewußter

Subjekt-Objektivierung).

Machte sich die Natur sich selbst gegenständlich bewußt, dann

wäre sie nicht mehr Natur, sondern Geist. Hier ist also keine

Wesensgleichheit von Natur und Geist zu finden.

Nun tritt wieder das echte unterscheidende Merkmal der

Natur vom Geiste hervor, das uns überall begegnete: die Ver-

räumlichung. Man darf kurz sagen: Der G e i s t d e n k t , d i e /

N a t u r v e r r ä u m l i c h t s i c h . Da aber die Verräumlichung

keine abstrakte, leere Tat ist, die einen leeren Raum zum Er-

gebnis hätte, sondern dinghafte Eigenschaften es sind, die sich

verräumlichen, so können wir richtiger sagen: die Natur ist ver-

räumlichender Bildungstrieb. Der Geist ist Denken, die Natur

ist räumliches Bilden, Plastizieren.

Noch bleibt die Frage: Ist in der Verräumlichung irgendeine

Entsprechung der Gezweiung enthalten? — und damit irgend-

eine Art von Unmittelbarkeit? (Wie sie ja der Gezweiung zu-

kommt!) Diese Frage kann nach all den vorangegangenen Un-

i

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Siehe oben S. 41ff.