Z w e i t e r A b s c h n i t t
Die Wesenszüge der Natur,
vom Standpunkte der Ganzheit aus betrachtet
Die Voraussetzungen für die Beantwortung der Frage, in
welchem Sinne die Natur eine Ganzheit sei, wurden durch unsere
Untersuchungen über Zeit, Raum und Stoff sowie über den
Weg der Verräumlichung geschaffen. Sie zeigten, daß die Natur
keinesfalls in demselben Sinne wie der Geist als Ganzheit zu
betrachten sei, andrerseits aber doch auch nicht als bloße An-
häufung, als Unganzheit, also Mechanismus schlechthin. Nun-
mehr gilt es, die der Ganzheit entsprechenden sowohl wie wider-
sprechenden Wesenszüge im einzelnen sorgfältig zu untersuchen
und abzuwägen, um zu einem Ergebnisse zu kommen. Zum
leichteren Verständnisse des Folgenden stellen wir wieder die
Ergebnisse in Form einer Übersicht voran. Wir werden folgende
Wesenszüge der Natur finden:
1.
annähernde Selbstlosigkeit und annähernde Gleichartigkeit
der Teile (statt der sichtlich hervortretenden Eigenlebendigkeit
und Unterschiedlichkeit der Glieder in geistigen wie organischen
Ganzheiten);
2.
strenge Einheit der Teile;
3.
Rückverbundenheit der Teile;
4.
Ebenbildlichkeit fremder Ebene; demnach:
5.
Ausgliederung im übertragenen Sinne und eine ihr ent-
sprechende Ausgliederungsordnung. — Auf die Frage nach den /
verfahrenmäßigen Folgerungen, die sich aus diesen anders ge-
arteten Ganzheitmerkmalen ergeben, beziehen sich die beiden
folgenden Punkte:
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