Table of Contents Table of Contents
Previous Page  6799 / 9133 Next Page
Information
Show Menu
Previous Page 6799 / 9133 Next Page
Page Background

[195/196]

175

Ein ähnliches Bild zeigt auch die E l e k t r i z i t ä t . Daß die

Elektrizität arzneilich verwendet wird, beleuchtet allein schon

die unmittelbare Lebensverwandtschaft dieser Natureigenschaft,

die im übrigen auch in ihren besonderen Grenzen und Be-

dingungen ohnehin physiologisch bekannt ist. — Wie eng hier

die Verknüpfung mit dem Dinglichen ist, zeigen unseres

Erachtens auch die Wünschelrutengänger, an deren arteigener

Empfindlichkeit wohl nicht mehr gezweifelt werden kann. Hier

treten unmittelbare Einwirkungen des Wassers, der Kohle, der

Metalle, darunter besonders des Eisens („Siderismus“ von

σιδεράς

Eisen) / auf den menschlichen Organismus hervor.

Wahrscheinlich sind es auch hier magnetische und verwandte

S t r a h l u n g e n , die den Lebensbezug der Erde und der Orga-

nismen bezeugen.

Würde unsere Naturwissenschaft zur abstrakten Behandlung

der Eigenschaften noch jene hinzufügen, welche sie in Einheit

mit den D i n g e n behandelt, z. B. das Licht an den Dingen,

die Wärme an den Dingen zeigen und untersuchen — dann käme

in Physik und Chemie etwas von dem Glanze und Schimmer

der wirklichen Natur hinein, etwas von ihrer Größe, ihren

letzten geistigen Hintergründen. Denn Lebensverwandtschaft

ebenso wie Freundschaft und Feindschaft der Dinge träte dann

hervor.

Es würde damit auch das bloß U n t e r s t e l l t e des mathe-

matischen Verfahrens, die Annahme „ a l s o b“ (als ob Eigen-

schaften rein mengenhaft bestimmt wären) stets zutage treten.

Nicht um „theologische Überbleibsel“, nicht um eitle Wünsche

und Phantasien des Menschen handelt es sich bei dieser Be-

trachtungsart der Natur, sondern um eine Berichtigung und

Erweiterung der Wissenschaft.

Im C h e m i s m u s tritt das Dingliche ohnehin viel deut-

licher hervor. Auch die Lebensbezüglichkeit liegt hier klarer am

Tage als sonst in der Natur. Die beherrschende Rolle des Che-

mismus in jedem Organismus ist zu auffallend und bekannt, als

daß wir uns darüber zu verbreiten brauchten. Die fast unbe-

grenzte Fülle chemischer Reaktionen, Umsetzungen und Stoffe,

die sich ohne Gewaltsamkeit und mit geringstem Verlust in den

Pflanzen-, Tier- und Menschenleibern vollziehen, ist überall