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(Als eine Steigerung durch innere Gliederung und Spannung kann der
E l e k t r o m a g n e t i s m u s angesehen werden.)
Die Vollendung der Natur ist
/
3.
R a u m u n d G e s t a l t und hat zur Erscheinung
die S i c h t b a r k e i t d e r G e s t a l t (das, worin die Gestalt
sich gleichsam selbst gegenständlich wird), das L i c h t .
(Eine Begründung für diese Behauptung, wonach sich im Lichte die Natur
zuletzt vollendet, kann hier allerdings noch nicht gegeben werden. Wärme ist
das Ende der Stofflichkeit; Licht [Gestalt] das Ende der Wege der Natur
1
.)
Zu diesen Wesensbestimmungen fügen sich wie von selbst die
folgenden
E n t s p r e c h u n g e n d e r N a t u r e i g e n s c h a f t e n
u n d d e r m e n s c h l i c h e n S i n n e s e m p f i n d u n g e n ;
Dem T o n entspricht in sinnlicher und geistiger Hinsicht
der Z e i t s i n n (und das Gemüt, soferne mit dem Ton verbun-
den).
Der c h e m i s c h e n V e r w a n d t s c h a f t entspricht in bio-
logischer Hinsicht und in Hinsicht der Sinnesempfindung
das G e s c h l e c h t , d i e Z e u g u n g .
D e r W ä r m e entspricht in sinnlicher Hinsicht
der W ä r m e s i n n (verbunden mit dem Tastsinne, da auch
die Wärme das räumliche Außereinander zur Grundlage hat),
biologisch
das L e b e n .
D e r W ä r m e
1 2
entspricht in geistig-seelischer Hinsicht
die H i n g a b e (Liebe, Einheit, Gezweiung).
Dem L i c h t e (der Raumgestalt) entspricht in sinnlicher und
geistiger Hinsicht
das S e h e n u n d D e n k e n .
(Denken ist Selbstvergegenständlichung, Sich-selbst-Wissen des Denkenden.)
d .
D i n g u n d E i g e n s c h a f t e n
Unsere Betrachtung der Eigenschaften (Teilinhalte) führt uns
nochmals zum Dingbegriffe zurück, sie drängt zur Erkenntnis: /
1
Siehe unten S. 236ff.
2
Dem E l e k t r o m a g n e t i s m u s entsprächen in sinnlicher und seeli-
scher Hinsicht die B a n n z u s t ä n d e (magnetischer Rapport), jedoch
fehlt uns hier die Wesenseinsicht, die uns bei der Wärme leitet.