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Tätigkeiten, Verhaltensweisen, Regsamkeiten des inneren, ver-

räumlichen Grundes der Dinge. Sie s c h w e b e n i n d e r

M i t t e z w i s c h e n V o r r ä u m 1 i c h e m u n d

R ä u m l i c h e m , zwischen dem Vorsinnlichen und dem

Sinnlichen. Darum, wer die stofflichen Dinge der Natur betrachtet,

verkehrt unausgesetzt mit dem vorstofflichen Grunde der Dinge.

Durch den sinnlichen Schein der Dinge, in dem wir leben,

schimmert das Übersinnliche hindurch.

Darum empfindet, wer nur die Natur als Ganzes faßt, der

Jäger, der Landmann, der Wanderer, ihre Wahlverwandtschaft

als eine Art von Leben und Vereinigung; ihre Wärme als etwas

Unselbstisches, als eine Art von Hingabe; ihre Lichter und

Gestalten als Verzückung, als Schönheit. Er redet nicht ihre

dunkle Sprache, aber sie hat bei aller Fremdheit etwas Ver-

trautes, bei aller Übergewalt etwas Sanftes, bei allem Elemen-

tarisch-Blinden etwas, was sich dem Geiste zu Füßen legt.

Darauf wird nun der Naturforscher von heute am liebsten

antworten: das gehe ihn nichts an, er habe einfach die Er-

fahrung zu fragen, zu experimentieren und zu rechnen. Wir

antworten darauf, daß dies nur der eine, der äußere Teil seines

Geschäftes sein dürfe, wie ihm schon Goethe bedeutete:

„Geheimnisvoll am lichten Tag

Läßt sich Natur des Schleiers nicht berauben,

Und was sie deinem Geist nicht offenbaren mag,

Das zwingst du ihr nicht ab mit Hebeln und mit Schrauben.“ /

d.

Die L e h e n s v e r w a n d t s c h a f t d e r w e s e n s e i g e n e n

N a t u r e i g e n s c h a f t e n i m b e s o n d e r e n

Chemismus, Wärme, Elektromagnetismus (samt dem Lichte

und den übrigen Strahlungen) sehen wir überall die Natur-

grundlage des Lebens bilden. Darin liegt eine Hingeordnetheit

dieser Eigenschaften zum Leben, die wir mit Recht als Ver-

wandtschaft deuten (während vom Raume und den raumbezüg-

lichen Eigenschaften, wie sich zeigte, dieselbe nicht gilt, da das

Leben an sich unräumlich ist).

Um diese Verwandtschaft tiefer zu verstehen, muß man aller-

dings vom abstrakten Eigenschaftsbegriff zum Dingbegriffe

(Stufenbegriffe) zurückgehen. Es gilt dann aber, in Zusammen-