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268

zielle Elemente konzentriert scheinen, und zwar in erster Linie auf

Wasserstoff, Sauerstoff und Kohlenstoff

1

.“

Und dies sind ja die für den Aufbau der Organismen wichtigsten

Elemente, so daß nach Hendersons Überzeugung der Biologe mit Recht

annehmen dürfe, das Stoffliche sei seinem Wesen nach b i o z e n -

t r i s c h . Dieses Forschungsergebnis eines der mechanistischen Welt-

auffassung verhafteten Gelehrten ist für Spann der überzeugende

Erweis der Berechtigung seiner Anschauung von der Gezweiung höherer

Ordnung zwischen Geist und Stoff.

Nur die Welt des Anorganischen gehört nach Spanns Überzeugung

in den Bereich der Naturphilosophie. Die organische Welt hingegen,

die nach seiner Überzeugung in die geistige Welt gehört, denn „Leben

ist begeisteter Stoff

2

“, Leben entsteht überall, wo sich Geist mit den

vorräumlichen Wurzeln des Stoffes verbindet, bildet ein Teilgebiet

der Philosophie des Geistes.

Diese Auffassung des Lebens ruht auf einer kühnen, problembela-

denen Entscheidung, einer Entscheidung, die noch viel problembela-

dener ist, als Max Schelers Ansatz von den Stufen des Psychischen

und der „gegenseitigen Durchdringung des ursprünglich ohnmächtigen

Geistes und des ursprünglich dämonischen, d. h. gegenüber allen

geistigen Ideen und Werten blinden Dranges durch die werdende

Ideierung und V e r g e i s t i g u n g d e r D r a n g s a l e , die hinter

den Bildern der Dinge stehen, und die gleichzeitige Ermächtigung,

d. h. V e r l e b e n d i g u n g d e s G e i s t e s

3

“ .

Für Spann ist Leben immer schon Geist, und zwar „der mit dem

Immateriellen des Stoffes verbundene Geist; daher ist Leben über-

räumlich und kann sich ebenso wie Geist selbst nicht verräumlichen

4

“.

Im Leben wie im Geist findet Spann echte unvermittelte Ganzheit

vor, die sich vor allem im sinnvollen Zusammenwirken von Leistungen

zeigt, während im Anorganischen Ganzheit nur vermittelt erscheint

und keinen sinnvollen Gehalt in ihren Ausgliederungen erkennen

läßt.

Den an Stofflichkeit gebundenen Geist nennt Spann S e e l e . Geist

ist ihm durch die Tat des D e n k e n s gekennzeichnet, die Mächte der

Natur hingegen durch die Tat der V e r r ä u m l i c h u n g . Räum-

liches Bilden ist das Werk dieser Mächte.

5

Natur ist aber nicht nur äußere Ordnung, sie hat auch Innerlichkeit

und Unmittelbarkeit und bietet daher dem Geist die Möglichkeit des

Ausdruckes seiner Gehalte in ihren Gestalten. In der Erkenntnis dieser

1

Lawrence J. Henderson: Die Umwelt des Lebens, Eine physikalisch-chemische

Untersuchung über die Eignung des Anorganischen für die Bedürfnisse des

Organischen, deutsch von R. Bernstein, Wiesbaden 1914, S. 169f.

2

Naturphilosophie, S. 221.

3

Max Scheler: Die Stellung des Menschen im Kosmos, München 1949, S. 70f.

4

Naturphilosophie, S. 221.

5

Naturphilosophie, S. 221f.