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allem als praktische Frömmigkeit oder Gottesdienst folgt: Gebet

und Opfer, weiterhin die sakrale Begründung der Sittlichkeit und

des Gemeinschaftslebens.

Die m a g i s c h e Grundlegung zeigte sich als Versenkung (in

die niederen Zentren — als Analogon zur mystischen Abgeschieden-

heit, das heißt zur Versenkung im höchsten Zentrum) und als Ent-

sprechung, was alles eine Hinwendung zur Welt und damit zu den

die Welt durchwaltenden Mächten, später fälschlich als geteilte er-

faßten Mächten oder besonderen Götter, bedeutet. Geistige Wir-

kensmacht und Wunder sind die kategoriale Form der magischen

Wirksamkeit.

Die Frage ist nun, in welchem V e r h ä l t n i s die allgemeinen

Rückverbundenheitskategorien zu den religiösen Kategorien stehen.

In dem der ursprünglichen zu den abgeleiteten: Die religiösen Ka-

tegorien sind notwendig Ableitungen aus den allgemeinen Rück-

verbundenheitskategorien. Der näheren Untersuchung ergibt sich

das Verhältnis beider als das folgende:

1. Der R ü c k v e r b u n d e n h e i t

als allgemeiner Kategorie entspricht:

2. Der U n v e r z e h r b a r k e i t des

Rückverbindenden entspricht:

3. Dem Fünklein (oder der Urmitte)

entspricht:

keine eigene religiöse Kategorie, weil

die Tatsache der Rückverbundenheit

des Menschen die Voraussetzung des

B e w u ß t w e r d e n s der R ü c k -

v e r b u n d e n h e i t , das ist der Re-

ligion, bildet.

die H i n f ä l l i g k e i t (Vergänglich-

keit) des Gliedes, jedoch nur als eines

ausgegliederten, während das wurzel-

hafte Sein des Gliedes im Ausgliedern-

den (wir nannten es das „Selbfremde

Sein“ des Gliedes, das heißt das im

ausgliedernden

Grund

verharrende

Sein des Gliedes) der U n s t e r b -

l i c h k e i t der Seele in der Religion

entspricht.

Der Prozeß des Bewußtseins der Rück-

verbundenheit durch (mystische) Ab-

g e s c h i e d e n h e i t , durch Versen-

kung, (Selbstaufhebung in Gott), / also

durch mystische Ekstase. Diese schließt

unmittelbar in sich:

(a) die innere Gotteserfahrung oder

den G l a u b e n ;

21 Spann, Religionsphilosophie