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sem Konzil erörterten Verhältnisses von Kirche und nichtchrist-
lichen Religionen entstanden sind
1
.
Auch in philosophischer Hinsicht wird, wie nicht anders zu er-
warten, manche Überprüfung, Ergänzung, Vertiefung und Neuaus-
richtung der von Spann vorgetragenen Gedanken über Gott und
Religion geboten erscheinen. In welcher Größenordnung das ge-
meint ist, möge folgender Hinweis erläutern. — Heutigem Denken
ist der Begriff von der sogenannten schöpferischen Pause geläufig.
Die viel und wohl viel zu oft angestrebte Pause, welche Kräfte sam-
meln und zu neuem Einsatz befähigen soll, bezieht sich indes doch
nur auf ein „Schaffen“, das kein „Erschaffen“ (= Schaffen aus dem
Nichts) ist, also auf einen neuen Ansatz und eine neue Steigerung
des dem Menschen möglichen Wirkens, welches immer schon Vor-
handenes voraussetzt und bloß neue Formgebung bedeutet, nicht
aber als schlechthinnige Seinsverleihung zu verstehen ist. Spann ent-
wickelt Gedanken, die j e d e s Schaffen als ein Schaffen aus dem
Nichts erläutern
2
. Trotzdem wären göttliches Schaffen und mensch-
liches Schaffen nicht gleichzusetzen. Warum nicht? Spanns Antwort:
Gott schafft nach einem Vorbild, welches er selbst ist beziehungs-
weise welches aus ihm selbst stammt; der Mensch dagegen schafft auf
Grund von Eingebung, bewirkt also etwas Aufgegebenes, das heißt
er schafft nach einem Vorbild, von dem man sagen kann, daß es ihm
selbst anerschaffen wurde. — Kurz, der Spannsche Kreationsbegriff
schillert; er bezieht sich eher auf das Phänomen künstlerischer In-
tuition und „schöpferischer“ Eingebung als auf das Problem, das mit
der Kreation als Seinsfrage gemeint ist. — Ein weiteres Beispiel.
Spann bedient sich des Gedankens von der G a n z h e i t , um die
Gesamtheit des Seins zu erhellen. Der Organismus gilt ihm als Mo-
dell: durch Ausgliederung gelangt die Ganzheit zur Erscheinung und
die einzelnen Glieder bleiben stets der Ganzheit eingewurzelt, was
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Thomas Ohm: Die Liebe zu Gott in den nichtchristlichen Religionen, 2. Aufl.,
Freiburg 1957. Karl Rahner: Das Christentum und die nichtchristlichen Reli-
gionen, in: Schriften zur Theologie, V., Einsiedeln 1962, S. 136—158. Heinz
R. Schlette: Die Religionen als Thema der Theologie, Freiburg 1963. (Quaestiones
Disputate, 22.) Joh. Feiner: Kirche und Heilsgeschichte, in: Gott in Welt, Fest-
gabe für Karl Rahner, Bd 2, Freiburg 1964, S. 317—345. Raimondo Panikkar:
Religionen und Religion, München 1965. Josef Heislbetz: Theologische Gründe
der nichtchristlichen Religionen, Freiburg 1967. (Quaestiones Disputatae, 33.)
2
Der Schöpfungsgang des Geistes, 2. Aufl., Graz 1969, S. 58 ff.