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19

Andere Wendungen solcher Art:

„Eyâ, wunder über wunder . .

; „Eya herzenvriunde, nû merkent..

Oder auch einfach:

„Eyâ, nû merkent mit vlîze.“

2

Oder endlich, der Meister selbst hingerissen:

„Nû vernement mit vlîze disen wunneclîchen sin.“

3

Im Flusse der Rede läßt sich Eckehart auch einmal zu gleichsam

übersteigerter Begeisterung hinreißen:

„Wârheit ist als edel, wêre daz sich got gekêren möhte von der wârheit, ich

wolte mich an die wârheit heften unde wolte got lâzen. . ,“

4

.

Immer wieder kommt er auf die Notwendigkeit, ihn ganz aus

dem Inneren her zu verstehen, zurück:

„Kündent ir daz wol verstân, sô verstüendent ir mînen sin unde den grunt

aller mîner meinunge, den ich ie gebredieti,. . ,“

5

.

„Ez sint vil liute, die diz niht begrîfent, unde bedunket mich niht wunder-

lich: wan der mensche, der diz begrîfen sol, der muoz sêre abe gescheiden sîn

und erhaben über alliu disiu dinc.“

6

Aus dieser Überzeugung von dem wahren Ursprung der Weisheit

ist auch der folgende Satz zu verstehen:

„Der mensche, da diu wîsheit inne wonet, der ist als ein herberge gotes, dâ

got selber inne wonet. Got hat den menschen liep, in deme wîsheit wonet,

. . . D i u wîsheit ist gelobet über golt unde silber: si ist ein ursprunc aller

sêlikeit. Si ist ouch diu sêlikeit selbe. Got der enmac deme menschen niht groezers

gegeben dan dise wîsheit. . .“

7

1

Pf. 383, 34: Eia, Herzensfreunde, merket aut!

2

Pf. 256, 34: Eia, nun höret mit Fleiß!

3

Pf. 583, 9: Nun vernehmet mit Fleiß diesen wonnevollen Gedanken.

4

Pf. 57, 31: Die Wahrheit ist so edel, wär’s daß Gott sich von der Wahrheit

abkehren könnte, ich wollte mich an die Wahrheit heften und wollte Gott lassen.

6

Pf. 192, 32: Könntet ihr das recht verstehen, so verstündet ihr den eigent-

lichen Sinn und den Grund meines ganzen Anliegens, über den ich seit je ge-

predigt habe.

6

Pf. 209, 29: Es gibt viele Leute, die das nicht begreifen, und das dünkt mich

nicht wunderlich: denn der Mensch, der das begreifen soll, muß (schon) sehr

abgeschieden und erhaben über alle diese Dinge sein.

7

Pf. 379, 28: Der Mensch, in dem die Weisheit wohnet, ist gleichsam eine

Herberge Gottes, darinnen Gott selber wohnt. Gott liebt den Menschen, in

dem Weisheit wohnet. . . Die Weisheit geht über Gold und Silber: Sie ist ein

Ursprung aller Seligkeit, (ja) sie ist sogar die Seligkeit selber. Gott vermag dem

Menschen nichts Größeres zu geben als diese Weisheit.