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(der Bedürfnisse im Sinne des Begehrens nach konkreten Genüssen) und der
„obstacles“ (der Hemmnisse, die dem Streben des Individuums nach
Befriedigung entgegenstehen) —, so daß angesichts dieser objektivierten
Relationen das Individuum und die Psychologie seiner Nutzenempfindungen
zurückträten. Es ist nach Pareto unmöglich, den subjektiven Nutzen (und
daher auch den Grenznutzen) einer bestimmten Menge eines Gutes zu messen;
aber es kann mit Hilfe von Indifferenzlinien (Präferenzskalen)
veranschaulicht werden, ob der Ersatz einer bestimmten Menge eines Gutes
durch ein anderes etwa für einen Haushalt einen höheren, einen niedrigeren
oder aber den gleichen Nutzen stiftet und sich dementsprechend auch eine
höhere, eine niedrigere oder die gleiche „Versorgungslage“ ergibt. Der Nutzen
wird nach Pareto durch eine „Ordinalzahl“ angezeigt, nicht durch eine
„Kardinalzahl“ gemessen. Dazu nachstehendes Schaubild:
5. T h e o r i e d e r W a h l a k t e , b e s o n d e r s
J o h n R i c h a r d H i c k s
John Richard H i c k s ersetzt den Begriff des Grenznutzens durch jenen
der „Grenzrate der Substitution“, das heißt der letzten Teilquantität eines
Gutes, die den gleichen Nutzen stiftet wie die letzte Mengeneinheit von einem
anderen Gute. Er schränkt aber auch diese Begriffsfeststellung noch ein,
indem sie nämlich nur bei unverändertem Versorgungsniveau gültig sei. Der
Nutzen kann nach ihm auch nicht mehr als quantifizierbare Größe behandelt
werden, sondern entscheidend sei, ob eine bestimmte Versorgung oder
Güterzusammenstellung einer anderen vorzuziehen oder ob sie indifferent,
das heißt im Hinblick auf die Produktivität gleich geeignet seien.
Im letzten Falle ergeben sich Kurven gleichen Wertes beziehungsweise
gleicher Gesamtkosten (Isoquanten nach Ragnar Frisch, Isophoren nach
Heinrich von Stackelberg).
Diese auf den Verbrauchsbereich des Haushaltes ebenso wie auf die
Erzeugung angewandte Lehre, als T h e o r i e d e r W a h l a k t e oder
Lehre von den Wahlhandlungen bezeichnet, wird unter an-