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Schreibung aber ergibt den Allzusammenhang mit allen übrigen so-

zialen Tätigkeiten, so daß in Wahrheit jeder strengere Begriff des

Z w e i g e s menschlicher Betätigung ausgegeben wird — und aller-

dings nun auch aufgegeben werden kann, denn bei d i e s e r Be-

stimmung des Verhältnisses Wirtschaft — Gesellschaft ist ohnehin

der theoretische Charakter der Wirtschaftslehre verschwunden und

hat der Deskription und Historie Platz gemacht.

Beobachten wir nun, wie dargelegt, in der Volkswirtschaftslehre

aus prinzipiellen methodischen Gründen notwendig überall das Stre-

ben nach einer Bestimmung des Verhältnisses der Wirtschaft zu allen

übrigen gesellschaftlichen Erscheinungen, so muß dieser Grund für

alle sozialwissenschaftlichen Disziplinen gültig sein. Es müssen also

in den Wissenschaften von den anderen sozialwissenschaftlichen Ob-

jekten analoge Bestrebungen bemerkbar sein.

In der Tat sehen wir in den S t a a t s w i s s e n s c h a f t e n im

engeren Sinne methodische Bestrebungen, die sich als derartige Ver-

demselben aber eine Theorie der moralischen Empfindungen, in welcher er den

Gemeinsinn ebenso zum Angelpunkt seiner Untersuchungen machte, als das Eigen-

interesse in seinem für die politische 'Ökonomie so epochemachenden Werke.“

(Carl Menger: Untersuchungen über die Methode der Sozialwissenschaften und

der politischen Ökonomie insbesondere, Leipzig 1883, S. 79)

Es ist zuzugeben, daß in diesen Fällen das Problem der Verhältnisbestimmung

der Wirtschaft zu den übrigen gesellschaftlichen Erscheinungen nicht strikte als

solches aufgefaßt wurde; es ist aber an den gegebenen Beispielen ersichtlich, daß

es vorhanden ist und bei der methodischen Grundlegung stets seine Bearbeitung

finden muß. In dem gegenwärtigen Methodenstreit tritt es bei beiden Parteien

oft genug deutlich hervor. So sagt R o s c h e r : „Wie jedes Leben, so ist auch

das Volksleben ein Ganzes, dessen verschiedenartige Äußerungen im Innersten

Zusammenhängen. Wer daher eine Seite desselben wissenschaftlich verstehen will,

der muß alle Seiten kennen.“ (Wilhelm Roscher: System der Volkswirtschaft,

5 Bde, Leipzig 1854 ff., Bd 1: Grundlagen der Nationalökonomie, 22. Aufl., Stutt-

gart 1897, S. 41); oder H e i n r i c h D i e t z e l : „Wir wollen jetzt versuchen,

den Beweis zu führen, daß der historisch-realistischen Schule . . . nach einer kriti-

schen Zerstörung der Begriffslehre der ältern Doktrin ein positiver Neubau der-

selben nicht gelungen ist, daß vielmehr die W i r t s c h a f t s - Lehre zu einer

Lehre vom Volksleben ausgedehnt ist...“ (Heinrich Dietzel: Der Ausgangs-

punkt der Sozialwirtschaftslehre, in: Zeitschrift für die gesamte Staatswissen-

schaft, Tübingen 1883, S. 15) und: „...daß sie nur e i n e n Zweig menschlicher

Tätigkeit untersuchen will, hebt sie oft und mit Recht hervor, aber über den

Begriff der , w i r t s c h a f t l i c h e n Tätigkeit'... ist sie nicht... zur Klarheit

gekommen“. (Der Ausgangspunkt der Sozialwirtschaftslehre, a. a. O., S. 14) Was

Dietzel hier rügt, ist also, daß die historische Schule eine unzulängliche Bestim-