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Geiste vertraut ist und dessen Wurzeln selbst wieder im Überwelt-
lichen sind!
Nur das Bewußtsein überweltlicher Verwurzelung und Aufgeho-
benheit des Geistes verleiht Würde, Größe, Güte und Edelsinn;
verleiht vor allem innere Freiheit!
Was in den folgenden Blättern ausgesprochen wird, will nicht
Lehrbegriff unter Lehrbegriffen sein; vielmehr will es den Weg zur
inneren Umkehr zeigen.
Einstens drang die Philosophie des deutschen Idealismus von
Kant bis Hegel und Baader sowie die deutsche Dichtung der Klas-
sik und Romantik in die höhere Bildung ganz Europas ein und
brachte neues Leben, neuen Geist.
Sollte es da für uns so schwer sein, zu den eigenen Quellen
zurückzukehren und daraus einen neuen Idealismus zu schöpfen,
mit dem eine neue Menschheit leben kann?
Jedes Kulturleben beruht auf immer neuer geistiger Jugend.
„Was seinem Anfang nahe ist, ist jung“, sagt Meister Eckehart.
Nichts aber hindert unser leiderfahrenes Geschlecht, jenem gewal-
tigen Anfange, der idealistischen Philosophie und der klassisch-
romantischen Dichtung, in ihrem warmen Herzschlage wieder nahe
zu kommen, so daß es mit Hölderlin sagen kann:
Noch lächelt unveraltet des Herzens Frühling dir.
Der Gott der Jugend waltet noch über dir und mir.