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verneinende Strömungen des Geisteslebens, aus denen nie und nim-
mer echter Geistesaufschwung erhofft werden kann.
Kann auf ein materialistisches, folglich ein philosophisch und
künstlerisch nicht gebildetes Geschlecht überhaupt noch eine gei-
stige Einwirkung stattfinden?
Das ist die bange Frage, die Schicksalsfrage, vor welcher die
deutsche Kultur steht.
Ein Geistesleben ohne metaphysische Philosophie kann den Na-
men eines wahrhaften L e b e n s nicht verdienen. Davon zeugen
ja auch die Richtungen, welche soeben unsere Welt beherrschen:
Spenglers „Untergang des Abendlandes“, eine offenkundige Philo-
sophie der Halbgebildeten, und gar der „Existentialismus“, eine
Unglücksphilosophie, verbunden mit Großwortemadien, eine auf
durchaus krankhaftem Geistesleben gegründete, daher denn auch
von einem Krankhaften, Kierkegaard, begründete „Philosophie“.
Denkt um,
μεταυοεϊτεe,
muß man, wie einst der Stifter des Chri-
stentums, der heutigen geistesblinden und schönheitsblinden Welt
zurufen.