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gelten läßt! Dieses Geltenlassen können wir uns als Hingeordnetheit
oder Bezogenheit oder gliederbauliche Zugeordnetheit vorstellen.
Darum ist dort oben das Schöne gleichsam in einem unbeschreiblich
zarten Mittel zu denken; als Ineinander, reinste Innigkeit, nicht
aber nur als „Einheit“ des Mannigfaltigen; anders gesagt als V o r -
A u s g e g l i e d e r t e s , welches noch im selbfremden, inneblei-
benden Sein verharrt.
Ein Zeugnis dieser höheren Einheit (als eines Innigen und Inein-
anders) ist darum: erstens das Sinnbildliche, welches aller Gestalt
doch irgendwie anhaftet, mag sie noch so anschaulich, objektiv und
bestimmt sein; zweitens der unbeschreibliche Zauber, welcher reiner
Gestaltung anhaftet! Blau und Gold, Ton um Ton im Dreiklange,
die Ebenmaße im Raume — sie alle strahlen im Lichte des „Schönen
an sich“ einen Glanz aus, der ohne die Befaßtheit in der Uberwelt
und ohne die Vor-Ausgegliedertheit der Uberwelt nicht gedacht
werden kann:
Am farbigen Abglanz haben wir das Schöne!