Table of Contents Table of Contents
Previous Page  8565 / 9133 Next Page
Information
Show Menu
Previous Page 8565 / 9133 Next Page
Page Background

Der Sammler:

Außer dem Wege, den wir bisher betraten, bietet sich, wie mich

dünkt, ein anderer, der gerader und schneller zum Ziele führt.

Der Zerstreuer:

Und der wäre?

Der Sammler:

Die ganzhei tli che Betrachtungsweise. In ihr liegt die ent-

schiedenste und einfachste Widerlegung der Auffassung des mensch-

lichen Geistes nach Art der stofflichen Naturordnung und ihrer

Vergänglichkeit.

Laß mich es, bitte, wenigstens in Stichworten andeuten.

Der menschliche Geist ist als Ganzheit zu verstehen und nur als

Ganzheit. Ganzheit aber ist Ausgliederung und Rückverbindung.

Ausgliederung ist kein stofflich-mechanischer, sondern ein sinn-

voller Vorgang! Damit ist aber viel, unendlich viel gesagt: der mensch-

liche Geist, weil er, als Ganzheit, in sich ein Gliederbau ist, wie

er sich ja selbst wieder als Glied der Gemeinschaft findet, ist der

Na turnotwendigkei t entri ssen ; wenn auch, allerdings, auf Na-

turbedingungen, sei es des Leibes, sei es der Umwelt, angewiesen!

Die ganzheitliche Auffassung macht den Einzelnen klein , weil er,

als Glied der Gemeinschaft, nun nicht mehr allein um seinetwillen

da ist; aber auch groß, weil er doch nicht nichts, sondern als Glied

des Ganzen ist, daher, wie er für das Ganze, so auch das Ganze

für ihn da ist, das ja auch nur durch ihn (seine freie Tätigkeit) zur

Auswirkung kommt.

Der Zerstreuer:

Und was soll daraus für die Unsterblichkeit folgen?

Der Sammler:

Die Aufgehobenheit! Wo der Einzelne nicht allein ist, kann er

auch nicht einzeln vernichtet werden, er ist im höchsten Befassenden,

Beweis der

Unsterblich-

keit aus der

Ganzheit