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an Rückverbindungstiefe und Ausgliederungsfülle mit ihm vergleich-

bar sind.

Der Zerstreuer:

Diese Betrachtungsweise scheint in der Tat besondere Ausblicke

zu bieten. Sie führt uns aber in das ungewohnte Gebiet der ganz-

heitlichen Kategorien, das doch nicht ohne Vorbereitung betreten

werden kann. Daher schlage ich vor, sie für heute beiseite zu lassen.

Kehren wir lieber zu unserer Aufgabe dorthin zurück, wo wir sie

verließen. Es war dir darum zu tun, das Besondere, ganz Andere

des geistigen Seins gegen das stoffliche darzulegen und in ihm das

Übernaturhafte, Übersinnliche nachzuweisen. Dabei laß uns noch

verweilen.

Es ist nicht leicht, das Arteigene des Geistes festzuhalten.

Der Sammler:

So wollen wir denn unseren Weg auf die alte Weise weiterver-

folgen — obgleich in Rückverbundenheit und Eigenleben — das bei

sich selbst bleibt — so klare Zeugnisse der Unsterblichkeit liegen!

Wäre die Bildung unserer Zeit vom Wesen des Geistes, von der

wahren Würde des Menschen durchdrungen, das Kulturgefühl würde

eine andere Richtung nehmen.

Es bedarf der Seelenstärke, die Wunderwelt des Geistes frei zu

überblicken, sicher in ihr zu wohnen.

Der Zerstreuer:

Es ist eine Lust, der Größe des Geistes immer wieder nachzusinnen.

Der Sammler:

Sein eigenes Denken zu denken, die eigene innere Welt zum

Gegenstande zu nehmen, durch diese Selbstvergegenständlichung

sich selbst zum Mittelpunkte zu machen und so zum Selbstbewußt-

sein zu gelangen, zum Subjekte seines eigenen Objekts, Subjekt-

Objekt zu werden, damit sich zu einem eigenen Selbst, zur Ichheit

oder Persönlichkeit zu machen — das ist die geheimnisvolle Größe

des Geistes, die alles übertrifft, was die stoffliche Welt vermag, die

dem Menschen inneres Licht spendet, die ihm mit der Vernunft

zugleich die Fähigkeit verleiht, seiner selbst Meister zu werden.

Noch eine Schichte tiefer als die Selbstvergegenständlichung liegt

die Gezweiung, das Werden der Geister in Gegenseitigkeit anein-

ander, die in Liebe als Innewerden der Einerleiheit in dem anderen

Geiste erscheint und schon hier in der stofflichen Welt Geist mit

Rückschau

auf die

Wunderwelt

des Geistes