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eines Inbegriffes von Mitteln. Fortschritt und Rückschritt der Z i e l e ist eine

Angelegenheit der normativen Untersuchung und Beurteilung der Ziele, eine Frage des

Werturteils. Der Wirtschaftsfortschritt oder -rückschritt im eigentlichen Sinne dieses

Wortes kann nur ein Fortschritt oder Rückschritt in den M i t t e l n a n u n d f ü r

s i c h sein, gleichgültig welchen Zielen sie dienen, ist also eine formelle, von

Werturteilen unabhängige Frage. Wenn z. B. die Einschränkung des Alkoholgenusses ein

„Fortschritt“ genannt wird, so ist dies ein Werturteil über die betroffenen Ziele, also ein

Fortschritt in den Zielen, eine Vernünftigung der Ziele. Eine ergiebigere Maschine

dagegen schließt einen Fortschritt in der Mittelbeschaffung in sich, auch dann, wenn es

sich um eine Maschine für die Alkoholerzeugung handelt; ein Bergsturz, der Ackerland

vernichtet, die Erschöpfung von Kohlenlagern bedeutet ebenso einen Rückschritt der

Wirtschaft selbst in ihren Mitteln

1

. Der Begriff der Wirtschaft von etwas Dienendem ist

ein rein formeller und geht bloß von jeweils gegebener Gültigkeit der Ziele aus;

w e l c h e m U r t e i l e d i e Z i e l e s e l b s t u n t e r l i e g e n , f ä l l t

d a g e g e n a u s d e r E b e n e d e s w i r t s c h a f t l i c h e n D e n k e n s

u n d E r k l ä r e n s g ä n z l i c h h e r a u s ; es gehört der Erwägung der Ziele

selbst an.

/

V.Die Wirtschaft mit Mitteln höheren Stammes:

Nebenwirtschaft oder abgeleitete Wirtschaft

Eine zweite Abart der Wirtschaft, die gleichfalls ganz auf dem Boden

der Befolgung des wirtschaftlichen Grundsatzes steht, aber dennoch von

der normalen, reinen Wirtschaft sich unterscheidet, ist in jenen schon

oben

2

erörterten Fällen gegeben, in welchen ein Zweck zwar um seiner

selbst willen gewollt und verwirklicht wird, in anderen Beziehungen

aber als Mittel dient. So, wenn „Wissenschaft“ rein um der Erkenntnis

willen getrieben wird, nachher aber dem Nützlichen dient. Wir

nannten

diese

Mittel

„Mittel

höheren

Stammes“

oder

„Gelegenheitsmittel“.

Bei dieser Erscheinung, die schon viele Begriffsunklarheiten

verursacht hat, weil sie das Gebiet der Wirtschaft ins Uferlose

auszudehnen droht, sind wieder zwei Sonderfälle grundsätzlich zu

trennen. Entweder wird der um seiner selbst willen gewollte Zweck

nebenher absichtlich und planmäßig als Mittel für andere Ziele

verwertet; oder es ist dies nicht der Fall, man ist sich der Wirksamkeit

dieses Zweckes als Mittel vielleicht gar nicht bewußt, er wirkt nur

gewissermaßen automatisch.

1

Siehe Weiteres darüber unten § 15, IV, und § 32, S. 149 ff. und 281 ff.

2

Siehe oben S. 41 ff.