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a b e r n i c h t e i n e n e i g e n e n Z w e i g g e s e l l s c h a f t -
l i c h e r E r s c h e i n u n g e n , w i e z . B . W i r t s c h a f t ,
R e c h t , S t a a t ; vielmehr ist er ein bloßer Vergleichs- und Po-
t e n z b e g r i f f , welcher sich auf die jeweilige Verschiedenartig-
keit der ursächlichen Gestaltung der Güterwelt (beziehungsweise des
ihr zugrunde liegenden Handelns) bei verschiedenen Völkern zu
verschiedenen Zeiten gründet.
Wirtschaft, Staat, Recht sind in eigenen Erscheinungen der Gesellschaft auf-
zuzeigen — wer kann dagegen zeigen, wo die „Technik“ ist? Würde jemand
auf Hochöfen, Dampfmaschinen und so fort hinweisen, so irrte er. Denn das sind
bloße Hilfsmittel des Handelns, die weder in die Wirtschaft noch in die Gesell-
schaft selbst gehören. Es ist nur diese bestimmte, besondere Beschaffenheit von
Hilfsmitteln des H a n d e l n s , welche auffällt — kein eigenes Gebiet wie die
Wirtschaft oder der Staat. „Technik“ in der Güterwelt gesehen, ist eine rein
physikalisch-chemische (kausaltheoretisch betrachtbare) Erscheinung; „Technik“
im Hinblick auf das Handeln gesehen, ist n i c h t e i n W a s , s o n d e r n
e i n W i e d e s H a n d e l n s , nicht ein „Was“, das heißt kein arteigener In-
halt des Handelns, sondern ein „Wie“, das heißt die Gestaltung der Ursächlich-
keit des stofflichen Teiles der Güterwelt.
Uber das Verhältnis Technik und Wirtschaft vergleiche mein Buch: „Funda-
ment der Volkswirtschaftslehre“
1
.
Das Ergebnis unserer kurzen Zergliederung möge in folgender
Übersichtstafel
2
zusammengefaßt werden.
1
4. Aufl., Jena 1929, S. 43 ff.
2
Siehe unten S. 320.