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kein stilreines Erscheinungsbild, aber edle Rennpferde haben es —
es ist aber bekannt, daß sie aus einer Mischung entstanden. So auch
beim Menschen. Mulatten haben kein stilreines Erscheinungsbild,
die edle nordische Rasse hat es; darum ist sie aber ebensowenig von
Mischung frei, wie alles biologische Erbgut des Lebens auf der Erde
(auch bei gewöhnlichem Nicht-Aufspalten).
Kehren wir zur Gattung als dem obersten Bestimmungsgrunde
der Vererbung zurück, so erkennen wir in ihr die offene Stelle,
gleichsam die Einbruchstelle des Geistes, und die Möglichkeit, sei-
nen Vorrang zur Geltung zu bringen.
Unsere Folgerung aus dem Vorrange des Geistes lautet nun: D i e
B i l d u n g u n d V e r ä n d e r u n g d e r R a s s e n i s t e i n e
g e i s t i g e G r u n d t a t s a c h e , k e i n e s o l c h e d e s W a 1 -
t e n s d e r E i g e n g e s e t z l i c h k e i t o r g a n i s c h e r E r b -
s t o f f e . Wir kommen zu diesem / Ergebnisse, obwohl wir die
Vererbungsregeln Mendels im ganzen für richtig halten. Die Men-
delischen Gesetze hoch in Ehren, aber sie sind nicht der ganze In-
begriff der menschlichen Rasse. Sind sie doch selbst bei den Tieren
nur der Inbegriff der B e s t ä n d i g k e i t von Art und Rasse; sie
können die Entstehung der Arten und Rassen nicht nur nicht erklä-
ren, sondern schließen sie im Gegenteil infolge der Beständigkeit
aus. Da aber Arten und Rassen wirklich entstehen, so muß selbst
im Tierreiche etwas sein, was die M e n d e l i s c h e n G e -
s e t z e ü b e r h ö h t — was könnte es anderes sein als die Gat-
tung? In der menschlichen Rassengeschichte ist es aber überdies der
Vorrang des Geistes, der, auf Grund jener Stellung der Gattung,
eine weitere Überhöhung bedeutet.
Der Vorrang des Geistes gilt, nur darf man sich sein Walten nicht
abgelöst, n i c h t s p i r i t u a l i s t i s c h , nämlich nicht so vor-
stellen, als könne durch eine einfache Willensanstrengung die Rasse
geändert, z. B. ein Neger plötzlich zum nordischen Menschen wer-
den. So einfach steht es nicht, denn obwohl es zuletzt der Geist ist,
der den Körper gestaltet, „baut“, baut er ihn erstens, wie sich schon
ergab, nicht durch eigene Neuschöpfung der organischen Erbma-
terie — ein entscheidend wichtiger Punkt; denn schüfe der Geist
sich auch selbst den Stoff für seinen Leib, dann wäre seine Freiheit
eine ganz andere, dann erst wäre der Begriff der Rasse eigentlich
hinfällig und ebenso die arteigene Gesetzlichkeit der Vererbung;