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B. Z e i c h n u n g u n d W i e d e r g a b e v o n Z e i c h n u n g
Wiederholung von bildhaften Eindrücken sind: Z e i c h n u n g
und Wiedergabe von Zeichnung und Form aller Art wie: P h o t o -
g r a p h i e , S k i o p t i k o n , K i n e m a t o g r a p h , S k u l p -
t u r , M o d e l l e , A b g ü s s e aller Art (z. B. Gipsabgüsse). In-
dem die bildhafte Vervielfältigung nicht die Sprache, nicht eine per-
sönliche Mitteilung, sondern nur einen Eindruck wiedergibt, wird
sie zu einer ganz selbständigen Mitteilungsform neben der Sprache,
imstande, dem Geiste Urstoff von Eindrücken (auf dem Wege der
Wiedergabe) zu übermitteln.
C.
Das S i g n a l w e s e n
Als eine dritte Gruppe von Vervielfältigung ist noch das Si-
g n a l w e s e n zu bezeichnen. Dieses gibt zwar nicht selbst Sprach-
liches wieder, gründet sich aber auf die Sprache („Morse-Alphabet“),
da alle Arten von Zeichen, und zwar sowohl Lautsignale (zum
Beispiel Trompete) wie Flaggen- und Lichtsignale nur Vertreter für
sprachliche Zeichen sein können.
D. V e r s a c h l i c h u n g
Alle diese Vervielfältigungsarten bedeuten eine teil- / weise
oder vollständige äußere Vergegenständlichung, V e r s a c h l i -
c h u n g d e r D a r s t e l l u n g s m i t t e l , welche wir mit Schäffle
auch als „Darstellung sachlicher Art“ bezeichnen können. Eine aus-
führliche Aufzählung ihrer Formen und Arten gibt die unten mit-
geteilte Untersuchung von Schäffle. Die stoffliche Vergegenständ-
lichung der Mitteilung ermöglicht erst ihre V e r s e n d u n g und
damit:
(1)
weiteste Ausbreitung von Mitteilung im Raume ( P r e s s e ,
P o s t ) ;
(2)
durch Aufbewahrung, zum Beispiel in B ü c h e r e i e n , A r -
c h i v e n , Grammophonarchiven die Mitteilung in der Zeit —
abermals eine besondere Form der Überlieferung, des Gesellschafts-
gedächtnisses;