S e c h s t e r A b s c h n i t t
Das Handeln höherer Ordnung: Die Veranstaltung oder
Organisation
I. Das Wesen der Veranstaltung
A.
Der i n d i v i d u a l i s t i s c h e B e g r i f f
d e r V e r a n s t a l t u n g
Die herrschende Auffassung erklärt auch die Veranstaltung oder
Organisation auf individualistische Weise. Sie nimmt an, daß die
Menschen, die zu einer Organisation, zum Beispiel zu einem Verein,
„zusammen- / treten“, schon vorher da, geistig wirklich, geistig
fertig sind, und dann erst ihre Handlungen „ordnen“, zum Beispiel
einander Hilfe leisten, wie etwa im Feuerwehrverein. Damit ist aber
allgemein angenommen, daß der Stoff des zu Veranstaltenden (seien
es Menschen, seien es andere Inhalte der Anstalt) schon gegeben ist,
und daß er erst hinterdrein, eben durch die Veranstaltung, geordnet,
gleichsam äußerlich in Reih und Glied gebracht werde. Würden zum
Beispiel viele Menschen über eine Brücke gehen, so veranstaltet man
dies, indem man die Regel aufstellt: „Rechts über die Brücke
gehen!“ Dadurch wird das Hinübergehen der schon vorhandenen
Menschen hinterdrein „geordnet“.
B.
Der u n i v e r s a l i s t i s c h e B e g r i f f
d e r V e r a n s t a l t u n g
Der universalistischen Auffassung ist nichts schlechthin gegeben,
alles in der Gesellschaftslehre ist ihr Glied und als Glied nur durch
Gegenseitigkeit, sei es unvermittelter, sei es vermittelter Art, denk-
bar. So auch in der Veranstaltung. Die Veranstaltung vollzieht sich