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Als S t a a t s b e s t a n d t e i l e werden von der heutigen Lehre
betrachtet:
—
S t a a t s g e b i e t ,
—
S t a a t s v o l k ,
—
S t a a t s g e w a l t .
In Wahrheit ist begrifflich das einzig ursprüngliche Element des
Staates die organisierende Handlung, deren bloß praktische V o r -
a u s s e t z u n g (nicht eigentlich „Bestandteil“) das Staatsgebiet ist.
Und selbst das nicht einmal bedingungslos: denn Stämme, die, wie
in der Völkerwanderung, erst auf der Suche nach einem Staatsgebiet
sind, sind darum doch keinen Augenblick staatlos (ebenso wie das
Stoffliche der Güter nicht Bestandteil der Wirtschaft ist, sondern
nur ihre L e i s t u n g
1
). — Das „Staatsvolk“ sodann ist gleichfalls
kein Bestandteil des Staates, es liegt vielmehr im Begriff der Organi-
sation eingeschlossen. Ebensogut / könnte man das Gelehrtenvolk
als Bestandteil der Wissenschaft bezeichnen. Es kommt eben hier wie
in aller gesellschaftswissenschaftlichen Betrachtung (siehe in der
Volkswirtschaftslehre den Gutsbegriff, der nicht stofflich, den Gü-
terwert, der nicht seelisch gefaßt werden darf!) auf das g e s e l l -
s c h a f t l i c h e Gebilde und seine Kategorien an, nicht auf dessen
biologische oder geographische Bedingungen! — Die „Staatsgewalt“
endlich ist unmittelbar im organischen H a n d e l n mit einge-
schlossen. Güter, Satzungen, Gewalten erkannten wir oben als die
bloßen Hilfsmittel der organisierenden Handlung
2
.
Daß die Lebensordnung, die durch den ständischen Staat begründet wird,
nicht z e n t r a l i s t i s c h , sondern b ü n d i s c h (föderalistisch) und auch der
innere Bau des Standes Staat selbst d e z e n t r a l i s i e r t ist, da den Gliedern
die vita propria gewahrt werden muß, versteht sich nach dem früheren von
selbst.
Ü b e r d i e S t a a t s g e w a l t i m b e s o n d e r e n . Im Abschnitt V e r -
anstaltung
3
wurde über die „Entstehung der Herrschergewalt“ das Grundsätzliche
gesagt. Es gilt sinngemäß angewandt auch für den Staat
4
.
1
Vgl. oben S. 456 f.
2
Siehe oben S. 508.
3
Siehe oben S. 512 f.
4
Vgl. auch „ R e c h t u n d M a c h t“, oben S. 586 f. und 292 f.