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sophie gleichsam noch unentfaltete Potenz, sodaß er verkünden

konnte: „Die verborgene Harmonie ist besser als die offenbare.“

Heute drängen diese Potenzen mächtig zur Entfaltung. Die verbor-

gene Harmonie ist offenbar geworden. Sie steht anschaulich vor

unserem Geiste in der G a n z h e i t s l e h r e .

B. D a s g a n z h e i t l i c h e V e r f a h r e n

Ganzheitslehre, Ganzheitslogik ist bereits Ganzheitsverfahren. Da-

für hat die Kategorienlehre und hat die Logik einen einzigen Beweis

geliefert, dem eigentlich nichts mehr hinzuzufügen wäre. Was uns

bleibt, ist, da wir auf die interessanten, insbesondere auch die metho-

dologischen Fehlerquellen der Wissenschaft aufdeckenden Einzel-

heiten der ganzheitlichen Verfahrenlehre hier nicht eingehen können,

eine zusammenfassende Schlußbetrachtung, wobei wir der Bedeutung

und der Kürze halber Spann selbst sprechen lassen möchten.

„Die Verfahren aller Wissenschaften bilden insoferne eine E i n h e i t , a l s

überall dieselben Denktätigkeiten angewendet werden; insoferne aber sind sie

v e r s c h i e d e n , als ihr Gegenstand entweder von echt ganzheitlichem Ge-

präge ist oder ein voller ganzheitlicher Zusammenhang darin nicht mehr unmit-

telbar erkennbar ist . . . In unserer Untersuchung des Begriffes, Urteils und

Schlusses zeigten sich zweierlei Denktätigkeiten: a. Solche, welche die Eingebung

zerlegen; sie ergeben den analytischenBegriff, das hinabsteigende, analytische Ur-

teil, den hinabsteigenden, ausgliedernden oder deduktiven Schluß . . . das a n a -

l y t i s c h e o d e r d e d u k t i v e V e r f a h r e n , b. Solche Denktätigkeiten,

welche die Eingebung erst suchen, vorbereiten, das ist die Ansammlung von

Kenntnissen, I n d u k t i o n im eigentlichen Sinne ... In den G e i s t e s -

w i s s e n s c h a f t e n ist daher das absteigende, in den N a t u r w i s s e n -

s c h a f t e n das aufsteigende Verfahren vorherrschend . . .

Jede echte ganzheitliche Wissenschaft ist: Lehre von der A u s g l i e d e -

r u n g s o r d n u n g , v o n d e n L e i s t u n g e n u n d v o n d e n

V o r r ä n -

g e n . . . Die Vorrangsätze haben nun in allen ganzheitlichen Wissenschaften

keine geringere Bedeutung als: Die u r s ä c h l i c h e n G e s e t z e der Natur-

wissenschaften zu e r s e t z e n ! . . .

Über den U n t e r s c h i e d d e s g a n z h e i t l i c h e n u n d t e l e o -

l o g i s c h e n V e r f a h r e n s : Die ganzheitlichen Begriffe sind, um es mit

einem Worte zu sagen, umfassender als die teleologischen oder Zweckbegriffe!

Der Zweck ist ein Sonderfall der Leistung . . . Demgemäß hat denn auch das

teleologische, heute meist ,final' genannte Verfahren nicht das geleistet, was man