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Grundsätzen vor, welche wieder auf Selbstsetzung und Selbstent-
gegensetzung zurückfuhren, bis wir zuletzt auf den ersten Ursprung
des Denkens der Wahrheit stießen, die Eingebung. — Nächst der
Selbstsetzung und Selbstentgegensetzung ist es die Eingebung, welche
uns vor allem die Hoheit des Denkens verstehen lehrt. In ihr sehen
wir die Quellen der intelligiblen Welt fließen, sie ist es, welche uns
den übersinnlichen Ursprung des Denkens der Wahrheit bezeugt; aus
ihr verstehen wir die Einheit von Denken und Sein, aus ihr mit einem
Worte die Göttlichkeit des Denkens der Wahrheit“ (Bd 17, 293).
C. Das g a n z h e i t l i c h e D e n k e n
Das ganzheitliche Verfahren, die ganzheitliche Logik, die ganz-
heitlichen Kategorien haben für den, dem sie zum ersten Male entge-
gentreten und der gewillt und bemüht ist, ihnen unbefangen entgegen-
zutreten, etwas Faszinierendes an sich, zugleich aber vielleicht etwas
Unheimliches oder Befremdendes. Faszinierend durch die, wie selbst-
verständliche, Einfachheit, ja „Primitivität“; unheimlich durch die
Un-Heimlichkeit, Un-Gewohntheit, durch das Un-Gewöhnliche und
Befremdliche ihrer Gedankenführung. Alles in die Zukunft Weisende
ist, wie vor allem die Kunst zeigt, in gewissem Sinne „primitiv“.
Spann denkt grundsätzlich anders, als die Wissenschaft bisher zu
denken pflegte, wenngleich sich in den letzten Jahrzehnten eine nicht
zu übersehende Tendenz zu einer ganzheitlichen Welt- und Lebens-
auffassung erkennen läßt. Diese Selbstverständlichkeit einerseits und
Befremdlichkeit andererseits ist dasselbe wie die Tatsache und der
Umstand, daß jeder natürlich empfindende Mensch und unvoreinge-
nommene Wissenschaftler als selbstverständlich anerkennen wird,
daß alles nur als Glied eines Ganzen existieren kann, niemand aber
bisher auf den Gedanken gekommen ist, diese G r u n d e r k e n n t -
n i s zu einer solchen des wissenschaftlichen und philosophischen
Verfahrens zu erheben und darauf eine Weltanschauung aufzubauen.
Woran liegt dies?
Es liegt letztlich daran, daß dahinter nicht bloß die persönliche
Auffassung eines Gelehrten, die geistige Haltung eines Philosophen,
die Lebenseinstellung eines Menschen steht, auch nicht bloß der Aus-