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U r s ä c h l i c h k e i t d u r c h Z u o r d n u n g z u e i n e m V o r z w e c k

w i r d . Ist daher der Mittelzusammenhang nur eine Abspiegelung des Zweck -

zusammenhanges, so ist die Untersuchung der Mittel vielmehr eine solche dieser

Abspiegelung, nicht der Zwecke selbst!

Es ist allerdings in gewissem Sinne richtig, daß die „praktische Wirtschaft“ auch

bestimmt, welche Ziele befriedigt werden, z. B. ob ein Einkommenszuwachs für den

Ankauf eines Kunstwerkes oder für einen Zubau zur Fabrik oder für eine Bäderkur

verwendet werde. Aber was ist daran Wirtschaft? Die Erörterung künstlerischer und

gesundheitlicher Werte und die Erörterung des Zieles, reicher zu werden als bisher (als

eines Lebensgrundsatzes) — fällt nicht in die Wirtschaft! W i r t s c h a f t i s t e r s t

d i e B e s t i m m u n g d e r R a n g o r d n u n g d e r M i t t e l (durch

Abwägen und Widmen), die sich aus der vorher feststehenden Gültigkeit künstlerischer,

gesundheitlicher und lebensphilosophischer Werte ergibt. Diese Rangordnung

entscheidet allerdings, was von diesen Zielen erreicht werden soll — aber bloß als

abhängige, bloß als ausführende Rangordnung, die den feststehenden Gültigkeiten der

Ziele Rechnung trägt und nachfolgt.

Wir wiederholen: Die Stellung der Vorzwecke als „gültige“ ihren

Endzwecken gegenüber ist nur kraft der Ursächlichkeiten m ö g l i c h ,

denen sie als Vorzwecke zugeordnet werden. Die Begriffe „Vorzweck“,

„Gültigkeit“,

„Leistung“,

„Zielerreichungsanteil“

bleiben

im

Zweckbereiche, im Bereiche teleologischen Denkens; / ihre

Gegenstände sind aber stets nur als Zu g e o r d n e t e von bestimmten

Ursächlichkeiten denkbar und wirklich! Die Vorzwecke bilden eine

„Rangordnung“; aber nur die ursächliche Unterlage, die ihnen

zugeordnet ist, läßt sie als genau bestimmte Vorzwecke in Erscheinung

treten; und nur d i e s e u r s ä c h l i c h e U n t e r l a g e i s t e s

d a h e r , w e l c h e d e r B e z i e h u n g d e s M i t t e l s z u m

Z w e c k g l e i c h s a m G r u n d m a c h t u n d i h r i n

d i e s e m g r u n d m a c h e n d e n S i n n e i h r e b e s t i m m t e

z w e c k h a f t e N o t w e n d i g k e i t u n d E i n d e u t i g k e i t

e r m ö g l i c h t . „Gültigkeit“ des Mittels als Vorzweck ist nur möglich

kraft der Ursächlichkeit, welcher der Vorzweck zugeordnet wird;

„rangmäßiges Ordnen“ dieser Gültigkeiten, „Glied“ zu sein in einem

„Wertganzen“, baut sich gleichfalls nur darauf auf; und damit auch das

Widmen und Leisten.

Die feste Rangfolge und Systematik der Vorzwecke (beziehungsweise

der Leistungen) haben ihren Boden lediglich darin, daß jeder Vorzweck

einer Ursächlichkeit zugeordnet ist. Die R e i h e

d e r

V o r z w e c k e , i h r e G ü l t i g k e i t e n u n d L e i s t u n g e n

w e r d e n

v o n

e i n e r

u r s ä c h l i c h e n

R e i h e

b e g l e i t e t .