[266/267]
307
Die Ursächlichkeit der Mittel ist nun, wie wir früher schon sahen
1
,
Gegenstand der genetischen Begriffsbildung, der physikalischen,
technologischen usw. Betrachtung; aber die gliedliche (zweckhafte)
Reihe ist selbständiger Betrachtung fähig, t r o t z d e m s i e n u r
a l s z u g e o r d n e t e z u r k a u s a l e n i n E r s c h e i n u n g
t r i t t , trotzdem sie in diesem Sinne also die kausale Reihe zur
Voraussetzung hat!
Auf diese Weise also ist es, daß die feste Ordnung der Vorzwecke
ursächlich gegründet wird, und so sind
1.
die Gesetze der Wertrechnung (neben den genetischen
Kausalgesetzen als Hilfsbegriffen) als eindeutige Rangordnungsgesetze
möglich und ebenso
2. die Gesetze der Leistungsverknüpfungen (neben kausalen und
technologischen Hilfsbegriffen) als eindeutige Gesetze der
Anteilnahme der Glieder an der Wertganzheit; und so wird es
3. weiter möglich, daß mit der Veränderung eines einzigen Zieles
eine Veränderung aller Ziele eintritt und mit der Veränderung eines
einzigen Vorzieles eine Veränderung aller Vorziele: die
„ G ü l t i g k e i t “ ,
w e l c h e
d i e s e
m i t t e l a r t i g e
Z w e c k w e l t i n s i c h s e l b e r t r ä g t , o r d n e t s i c h
m i t
j e d e r
V e r ä n d e r u n g
a n d e r e n
U r s ä c h l i c h k e i t e n zu. /
Dieses letzte Moment (3) ergibt eine neue Grundbestimmung.
Indem nämlich die Vorzwecke nur in Erscheinung treten, weil ihnen
Ursächlichkeiten zugeordnet sind, diese Ursächlichkeiten aber
notwendig veränderlich und unstet sind (z. B. durch Entdeckung neuer
Rohstofflager, neuer technischer Verfahren), geschieht es: daß n i c h t
n u r e i n e R a n g o r d n u n g d e r W i r t s c h a f t s m i t t e l
a u f g e s t e l l t w i r d — wie dies bei den ihrem Begriffe nach ewig
sich gleichbleibenden Eigenwerten der Fall ist (die Rangordnung des
Sittlichen, Rechten, Wahren) —, s o n d e r n d a ß d i e
R a n g o r d n u n g e n
m i t
d e n
z u
g e o r d n e t e n
U r s ä c h l i c h k e i t e n w e c h s e l n . Auch in diesem Wechsel
aber ist es die Eindeutigkeit der zugeordneten Ursächlichkeiten, die den
Vorzweck - Geltungen die Unterlage bietet.
Trotzdem alle Notwendigkeit in der Gültigkeit der Mittel (als
Vorziele) im angegebenen Sinne von ihrer ursächlichen Unterlage
abgeleitet ist, kann natürlich niemals eine unmittelbare „Wirkung“
1
Siehe oben § 33, S. 290 ff.