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Comte vorkommt, gezogen — und damit die Wesenheit der Gesellschaft

schließlich vernichtet!

Macht man mit der Wechselwirkung als einer „psychischen“ ernst, wie

es Simmel und seine Nachfolger (Leopold von Wiese, Alfred Vierkandt

und andere) tun wollen, so k ö n n t e d a s n u r z u r

Z e r g l i e d e r u n g

s e e l i s c h e r

E r s c h e i n u n g e n ,

n i e m a l s a b e r z u r G e s e l l s c h a f t f ü h r e n . Wie kann je die

schönste Einteilung der Antriebe („Motivationen“) des Handelns, wie

kann je das tiefste Verständnis von Seelenvorgängen, wie z. B.

„Sympathie“, „Suggestion“ zur Erscheinung „Geselligkeit“ (die doch

klassenmäßig davon verschieden ist) führen? Wie kann die Zergliederung

des „Ressentiments“ zu „Krieg“, „Armee“ (Organisation!), führen? Wie soll

man weiterhin gar fortschreiten zu Erscheinungsformen wie „Staat“,

„Wirtschaft“, „Recht“, die sichtlich in einer eigenen Welt liegen? Das ist

nicht möglich. Denn die seelenkundliche Zergliederung (oder der

„Vergleich von seelischen Inhalten der Gruppenglieder“) bleibt notwendig

im Bereich des Seelischen und kann diesen Hexenkreis nie durchbrechen,

kann niemals zu „Gesellschaft“ führen. „Sympathie“ mag ein „soziales“

Gefühl sein, aber als Gefühl, als seelische Erscheinung gesehen, ist sie nur

ein Seelisches. Zergliedert man die seelische Wechselbeziehung zwischen

den Familienmitgliedern, so bleibt man in den seelischen Erscheinungen

„Liebe“, „Sympathie“, „Muttergefühl“, „Gehorsamsfreude“ stecken, bleibt

also Psychologe; geht man aber zur gesellschaftlichen Erscheinung

„Familie“ selbst über, dann kann man diese als eine bestimmte

Organisation, als einen Gliederbau untersuchen: Aufbau der Glieder,

Verrichtungen der Glieder in ihr, Herrschergewalten in ihr,

Verrichtungen der Familie selbst im größeren Ganzen des Staates, des

Volkstums und so fort — von Mutter g e f ü h 1 e n, Gehorsams g e f ü h 1 e

n und so fort ist wesenhaft nunmehr überhaupt keine Rede, nur als

Hilfsbegriffe und Voraussetzungen können sie Vorkommen. D e n n

n i c h t u m G e f ü h l e h a n d e l t e s s i c h n u n , s o n d e r n

u m d a s g e s e l l s c h a f t l i c h e G e b i l d e , seine Ausgliederung in

Teile, seine Verrichtungen im größeren Ganzen. — Ein anderes Beispiel

biete die Wirtschaft. Gegenüber der „Unternehmung“ z. B. ist es klar, daß

nicht Haß- oder Liebesgefühle der Arbeiter und Unternehmer (und so

weiter) das W i r t s c h a f t -