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l i c h e darin ausmachen; sondern wesentlich ist: daß in der

Unternehmung Erzeugungs e 1 e m e n t e (Rohstoffe, Arbeitskräfte) zu

Erzeugnissen, zu Gütern näherer Verbrauchsstufe, um- / gewandelt

werden, wodurch ihre V e r r i c h t u n g i m G a n z e n d e r

Volkswirtschaft bezeichnet ist.

Alle

diese

Überlegungen

zeigen,

daß

man

von

der

Z e r g l i e d e r u n g d e r i n d i v i d u e l l e n „ S e e l e “ niemals zur

„Gesellschaft“ kommen kann. Die seelischen Zergliederungen des

atomhaft gedachten Einzelnen führen nie zu gesellschaftlichen

Erkenntnissen. Genau so müßten ja schon die berühmten

„Assoziationsgesetze“ der alten Assoziationspsychologie, wie sie zu

„Gefühlen“ und „Sozialgefühlen“ führen, auch zur Gesellschaft geführt

haben. Das taten sie aber nicht; die Assoziationslehre ist immer

Psychologie geblieben und niemals Staats-, Wirtschafts- oder

Gesellschaftslehre geworden. Nie wird man darüber hinwegkommen:

einmal daß der Assoziationsvorgang (an sich) etwas ganz anderes darstellt

als der gesellschaftliche Vorgang, an dem (bei dessen Gelegenheit) er

realisiert wird (zum Beispiel die „Assoziationen“ während der

„Geselligkeit in einem Salon“); sodann, daß ebenso der „seelische

Austausch“ zwischen Menschen seelisch und gesellschaftlich etwas

anderes ist. Jener „Austausch“ zum Beispiel, der in „Geselligkeit“,

„Bündnis“, „Familie“, „Krieg“ stattfindet, ist seelisch gesehen „Sympathie“

oder „Haß“, gesellschaftlich gesehen dagegen „Familie“ oder „Krieg“; er

schließt also seelisch wie gesellschaftlich eine ganz andere Realität in sich!

Daraus folgt aber nun weiter: G e s e l l s c h a f t i s t n i c h t d i e

S u m m e s e e l i s c h e r W e c h s e l b e z i e h u n g e n d e r

E i n z e l n e n , Soziologie also auch nicht die Lehre davon. Denn

b l e i b t m a n b e i d e r s e e l i s c h e n N a t u r d i e s e r

„ B e z i e h u n g e n “ , s o b l e i b t m a n a u c h i m B e r e i c h

d e r S e e l e n l e h r e u n d k o m m t n i e m a l s z u r

G e s e l l s c h a f t : läßt man aber die Psychologie hinter sich, so hat man

auch die „Wechselbeziehungen“ hinter sich gelassen — und erst dann ist

man beim g e s e l l s c h a f t l i c h e n Gegenstande angelangt.

Gangbar wäre nur der umgekehrte Weg, nämlich die Befaßtheit des

subjektiven Geistes im objektiven Geiste zu zeigen, a l s o v o n d e r

G e s e l l s c h a f t s l e h r e z u r S e e l e n l e h r e h e r a b -