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sie ihrer Natur nach etwas Dienendes ist — „Wirtschaft ist Mittel

für Ziele“, für geistige (und sinnliche) Gemeinschaftsziele, oder für

Ziele des organisierenden oder des politischen Handelns. In den gei-

stigen Gezweiungsvorgang gehen zwar nur die geistigen Elemente

selbst, die Gedanken, ein; aber um das Geistige zu sichern, müssen

Mittel beschafft, muß gewirtschaftet werden. Es erweist sich die

Wirtschaft durch und durch als Leistung, als Verrichtung. So wie ein

Organismus nur aus Zellen besteht, kann man in der Wirtschaft auf

nichts stoßen als auf Dienste, auf Mittelhaftigkeit. Die Eigenschaft,

als Inbegriff von Mitteln auf Zwecke ausgerichtet zu sein, ist das

tiefste Wesen der Wirtschaft

1

.

Wir haben mit der Einsicht in das Wesen der Gesellschaft, mit den

Gedankengebäuden des Individualismus und Universalismus, mit der

Erklärung der politischen Grundsätze von Freiheit, Gleichheit, Ge-

rechtigkeit und endlich mit der Darlegung des inneren Aufbaues der

Gesellschaft, insbesondere auch der Stellung der Wirtschaft in ihr,

das Rüstzeug gewonnen, mit dem wir nun an die weiteren Fragen

herantreten können.

/

1

Darüber eingehend mein Buch: Fundament der Volkswirtschaftslehre,

4. Aufl., Jena 1929; jetzt: 5. Aufl., Graz 1968 (= Gesamtausgabe Othmar Spann,

Bd 3); sowie: Tote und lebendige Wissenschaft. Kleines Lehrbuch der Volkswirt-

schaft, 4. Aufl., Jena 1935; jetzt: 5. Aufl., Graz 1967 (= Gesamtausgabe Othmar

Spann, Bd 6).