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sich in sich selbst, nicht im Äußerlichen. Außer den rein mechani-

schen Künsten des Schreibens, Redens, Malens, Zeichnens, Bild-

hauerns kommen keine äußeren Hilfsmittel in Frage. Es ist

n i c h t e i g e n t l i c h e i n e W e l t d e r M i t t e l , s o n d e r n

G e i s t i g k e i t s e l b s t , d i e h i e r e r s c h e i n t . Die Mittel

für geistiges Leben kommen erst bei der Darstellung, beim Aufneh-

men, beim Nachschöpfen und Lernen zur Verwendung.

Entsprechend dieser geringen Rolle der Mittel ist auch ein eigent-

licher wirtschaftlicher, überhaupt ein handelnder Stand nicht die

Folge dieses Geisteslebens, ein selbständiger wirtschaftlicher Stand

wird nicht aktuiert. Vielmehr ergibt sich hier eine Gruppe von Men-

schen, die sich dem wirtschaftlichen Berufsleben am liebsten, ja mit

einer dringenden Notwendigkeit entzieht. Buddha, Zarathustra, Lu-

ther haben am meisten Geschichte gemacht, aber einem handelnden

Stande konnten sie eben darum nicht angehören; schon weil sie keine

Gattung, sondern vollkommen einzigartig waren. So aber auch all-

gemeiner: Dichter, Tondichter, Maler, Bildhauer, Philosophen, Re-

ligionsstifter, Heilige und Weise, je schöpferischer, je einzigartiger

sie sind — was sollten sie unter den Handwerkern, niederen und

höheren Arbeitern, Wirtschaftern aller Art? Daher ist der Stand

der schöpferischen Geister als geistiger Stand gesehen zwar die wich-

tigste Gruppe, jene, die eigentlich und vor allem die Geschichte

macht, als handelnder Stand aber nur ein uneigentlicher, unverzünft-

barer; man könnte ihn am ehesten als höchste Geistesarbeiter, oder

besser als schöpferischen Lehrstand bezeichnen. Es ist ein Stand der

Vorbilder, der Bahnbrecher, der ersten Bildner und Erzieher, der

geistigen Helden.

Es ist eine ewige Tragik des genialen Menschen, daß für ihn als

einem Beginner und Umgestalter nur schwer ein Standort, ein Stand

in einer handelnden Gesellschaft zu finden ist. Als äußerer Arbeiter

ist er nur wenig brauchbar, als Schöpfer und Neuerer meist uner-

kannt, meist unwillkommen.

Zwischen diesem wesentlich schöpferischen „Stande“ des Genies

und dem Stande des vorher erwähnten, bloß passiven niederen gei-

stigen Arbeiters schiebt sich nun eine Zwischengruppe ein, eine

Übergangsform, wie sie in jenen Menschen gegeben ist, die zwar be-

deutsame Geistesarbeit leisten, aber nicht eigentlich durch den schöp-

ferischen Zug ihrer ganzen Persönlichkeit sich / auszeichnen. So der