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stere Auffassung sie vergißt. Keine wirtschaftliche Erscheinung ist,

universalistisch gesehen, in Stücken für sich da, sondern sie ist stets

ein Glied in einer Gesamtheit; der Tauschende ist Träger, Vertreter

wirtschaftlicher Ganzheiten, und nur so betrachtet erscheint er im

wahren Lichte.

III.

Der Begriff des Preises

Individualistisch gefaßt, ist der „Preis“ gleich dem Verhältnis

der ausgetauschten Waren, der sogenannten „Tauschrelation“. Sind

z. B. 20 Ellen Leinwand gleich I Rock oder gleich x Mark, so ist

der Preis von 20 Ellen Leinwand I Rock. Damit wird der Preis

genauso wie der Tausch, mit dem er ja nach dieser Auffassung

eigentlich einerlei wäre, erklärt: nämlich als Zusammentreffen ein-

zelner Waren oder Handlungen, das dann durch deren Größenver-

hältnisse, „Relationen“ bezeichnet erscheint. — Dasselbe geschieht,

wenn es heißt, der Preis sei „von Angebot und Nachfrage abhängig“,

denn das bedeutet individualistisch doch nur: von Tauschware und

Gegentauschware = von der Summe aller Tauschhandlungen. Nach

welcher besonderen „Gesetzmäßigkeit“ diese Summierung der

Tauschhandlungen geschieht, versuchen dann die verschiedenen in-

dividualistischen Preistheorien je in ihrer Weise zu ermitteln. Aber

sowohl bei Ricardo wie bei Menger, wie bei allen, die zwischen

ihnen stehen, ist die grundsätzliche Betrachtungsweise dieselbe, die

individualistische.

Anders unsere vom Ganzen ausgehende Auffassung. Ist der

Tausch

1

eine bestimmte Weise organischer Verbindung von Gebil-

den der Wirtschaft, ist der Markt selbst ein Gebilde, das die Tausch-

handlungen organisatorisch bestimmt, und ist er damit dasjenige

Hilfsorgan, das zuletzt die Unterganzheiten und Glieder im Rah-

men der Gesamtwirtschaft zur Erscheinung bringt — d a n n i s t

d e r „ P r e i s “ a u c h n i c h t d a s b l o ß e M e n g e n v e r h ä l t -

n i s d e r / g e t a u s c h t e n W a r e n s e l b s t ; dann hängt er auch

nicht von dem bloßen jeweils „gegebenen“ Angebot und der jeweils

„gegebenen“ Nachfrage ab; dann kann auch den angeblich jeweils

„gegebenen“ Angeboten und „gegebenen“ Nachfragen nur eine bloß

1

Wie wir oben S. 52 f. ausführten.