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sind G l i e d e r u n g s g e s e t z e , E n t s p r e c h u n g s g e s e t z e . Als
solche sind sie allerdings e i n d e u t i g , ja sogar e i n s i c h t i g , das
heißt, ihre Notwendigkeit, ihre Gültigkeit leuchtet ein (während
nicht einleuchtet, warum die Thermometersäule steigt, wenn es
wärmer wird); a b e r s i e s i n d n i e m a l s u n d i n k e i n e m
S i n n e m e c h a n i s c h .
Wieder zeigt sich uns die vom Ganzen ausgehende universali-
stische Lehre mit ihren einsichtig begriffenen "Wahrheiten als leben-
dige, die individualistische Lehre mit ihren mechanisch-ursächlichen
Gesetzen als tote Wissenschaft
1
.
II.
Der Begriff der volkswirtschaftlichen Verteilung
Die individualistische Volkswirtschaftslehre wird auch beim Ver-
teilungsbegriff geneigt sein zu leugnen, daß es eine eigene indivi-
dualistische und universalistische Betrachtungsweise gäbe. In ihrer
methodologischen Unbelehrtheit und Harmlosigkeit würde sie etwa
sagen: Die Betrachtung des Wertes und Preises führt von selbst auf
Tatsachen, die sich nachträglich als volkswirtschaftliche „Vertei-
lung“ herausstellen; denn der Preis ist es, in dessen Gestalt sich das
Abströmen der Hervorbringnisse vollzieht; „Tausch“, „Preis“
schließt daher schon „Ver-/ teilung“ in sich. Demgemäß gilt für den
Individualisten: Im Preise ist der Austausch der Realgüter beschlos-
sen; er bestimmt, wer kauft, an wen also die Güter „verteilt“ wer-
den; aus den Preisgesetzen ergeben sich die Verteilungsgesetze — so
etwa könnte man den Gedankengang von Smith und Ricardo bis
Menger und Cassel als Einwand gegen uns formulieren. Ferner
herrscht dabei die Vorstellung: daß jeweils s c h o n f e r t i g e G ü -
t e r , die auf den Markt kämen, in der Preisbildung verteilt würden
(wie sich schon früher zeigte).
Auch hier können individualistische und universalistische Auf-
fassung nicht Zusammenkommen. Würde selbst der individualistisch
aufgefaßte Preis zu einer „Verteilung“ führen, so wäre diese doch
wieder eine solche, die aus den souveränen Tauschhandlungen der
Einzelnen f o l g t e . "Wenn der Preis sich aus dem Tun E i n z e l -
1
Weitergeführt ist der Gedankengang in meinen Büchern: Fundament
der Volkswirtschaftslehre, 4. Aufl., Jena 1929, S. 20 ff., 249 ff. und 261 ff.;
Kategorienlehre, Jena 1924, S. 179 ff. [2. Aufl., Jena 1939, S. 188 ff.]; und
unten, Vierte Abhandlung, S. 145 ff.