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arteigenem Kapital höherer Ordnung, genauer: ein Betrieb tieferer
Stufe mit eigener „Hausordnung“, die den gesamten Wirtschafts-
handlungen ihre ganz bestimmte Gliederung verleiht. Und zwar
sind es hauptsächlich solche / Wirtschaftshandlungen, welche den
Rohstoffen die G e n u ß r e i f e verleihen (z. B. Fleisch zur Speise,
Gewebe zu Kleidern verarbeiten). Auch die Hervorbringungsreife
im Haushalte ist eine arteigene. Man vergleiche z. B. die Gliederung
der Handlungen der Genußreife in einem Gasthofe mit jener in
einem Familienhaushalte. Der Unterschied in der verschiedenen
„Betriebsorganisation“ zeigt die verschiedene Gemeinsamkeitsreife
an. — Daß der Haushalt selbst keine innere „Marktreife“ hat,
darum auch keinerlei Handelstätigkeit, die im Innern seines eigenen
Wirtschaftskreislaufes sich vollzöge, ist selbstverständlich. Der
Grund liegt darin, daß es sich in ihm um einen B e t r i e b f ü r d e n
e i g e n e n B e d a r f handelt, daher alle Güter für die eigene Fertig-
erzeugung, die in diese Wirtschaft eintreten, keinen Leistungswech-
sel mehr einzugehen haben.
Die wirtschaftliche Haushaltgliedschaft ist hauptsächlich dadurch gekenn-
zeichnet, daß derjenige Budgetposten, der die wirtschaftliche Mitgliedschaft
am Haushalte kennzeichnet, nicht zusammenfällt mit dem wirtschaftlichen
Budget der betreffenden Wirtschaftsperson überhaupt. Auch bezeichnet diese
Gliedschaft keine selbständige wirtschaftliche Ganzheit (Stufe) mehr, da ihr
die Teilganzen, die zu deren Konstituierung nötig sind, notwendig fehlen.
Nur dort, wo alle Teilganzen vorhanden sind, kann ja von einer wirtschaft-
lichen Ganzheit im Sinne einer Stufe gesprochen werden.
Uber die große wirtschaftliche Bedeutung des Haushaltes, die von der
bisherigen Forschung nicht gewürdigt wird, siehe unten Seite 136 ff. Über
die wesensgemäße Selbstversorgung auf jeder Stufe siehe unten S. 127 ff.
Über die Vorränge zweiter Ordnung siehe unten Seite 138 ff.
B. V o r l ä u f i g e r R ü c k b l i c k
Wir unterbrechen nun den Gang der Untersuchung, um einen
Rückblick auf unsere Hauptergebnisse zu werfen.
Das Gesamtganze der Wirtschaft zeigte gleichsam zwei verschie-
dene Staffeln im Gange seiner Ausgliederung: die Teilinhalte und
die Stufen.
Wir unterschieden zuerst die Sachgebiete als die Teilinhalte
(Teilganze, Reifearten, Organsysteme) der Wirtschaft.
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Es zeigte sich, daß diese Teilinhalte niemals an sich, sozusagen in
abstrakter Gestalt, sondern stets nur auf einer bestimmten Stufe
verwirklicht werden, ähnlich wie z. B. „Blut“ im Stockwerkbau