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sich, daß der Geltungsbereich der Ausgliederung mehr oder weni-

ger Sachgebiete umfassen kann und daß d i e s e w e c h s e l n d e

F ü l l e d e r A u s g l i e d e r u n g n i c h t m i t d e r H ö h e d e r

S t u f e w ä c h s t , vielmehr unabhängig ist von der Stufe, auf der

sich die Ganzheit befindet. Darum stellt die Volkswirtschaft eine

Ganzheit dar, die fast die gesamten Sachgebiete der Wirtschaft aus-

gliedert; während die über ihr befindliche Weltwirtschaft dagegen

nur verhältnismäßig wenig Sachgebiete ausgliedert.

Die der Idee nach geschlossene Ausgliederungsfülle heißt

S e l b s t v e r s o r g u n g o d e r A u t a r k i e . Die untere Ganzheit

vermag zwar nie eine vollkommene Selbstversorgung zu erlangen,

was ja das Aufgeben ihrer Gliedhaftigkeit bedeutete, muß aber stets

das größtmögliche Eigenleben, und das heißt die jeweils g r ö ß t -

m ö g l i c h e S e l b s t v e r s o r g u n g , erlangen. Die Selbstversor-

gung jeder Unterganzheit ist daher grundsätzlich nur eine verhält-

nismäßige. Das ergibt den Satz:

Jede wirtschaftliche Ganzheit erlangt durch ihre wesensgemäß

höchstmögliche Ausgliederungsfülle oder verhältnismäßige Selbst-

versorgung erst ihr wesensgemäßes Eigenleben (III).

Hieraus ergibt sich als allgemeiner verfahrenmäßiger Grundsatz:

Die Theorie bestimmter wirtschaftlicher Ganzheiten hat sich auf

die Untersuchung ihrer sachlichen Ausgliederungsfülle aufzubauen.

Die Lehrstücke vom Wesen der Volkswirtschaft, wie sie bei

Adam Müller, List, Carey, Dühring und den Merkantilisten vor-

liegen, beruhen zum guten Teil auf der sachlichen Zergliederung der

Ausgliederungsfülle, die der Ganzheit „Volks- / Wirtschaft“ von Na-

tur zukommt. Dagegen sind die Lehren eines Smith, Ricardo und

ihrer Schulen gerade darum so blutleer, weil sie von der Ausglie-

derungsfülle bestimmter Ganzheiten und Stufen grundsätzlich ab-

sehen wollen und Vorgänge ins Auge fassen, die, von gedachten Ro-

binsonen oder deren Zusammentreffen und Preisbildungen ausge-

hend, sich angeblich überall abspielen können, nämlich Kauf und

Verkauf — übrigens die strenge Folgerung aus der Annahme, daß

es keine wirtschaftlichen Ganzheiten gebe, sondern nur Handlun-

gen, die die Einzelwirtschaften von sich aus setzen!