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Leistungsfähigkeit voraussetzt und herbeiführt. Dies wurde an an-

derer Stelle entwickelt

1

.

Aus der Erkenntnis des Unterschiedes der Ausgliederungs-

m a c h t der jeweils höheren Ganzheit über die niedere von der

Ausgliederungs f ü l l e einer Ganzheit (gleichgültig auf welcher Stufe

sie auch stehe) ergibt sich als letzte grundlegende Fol- / gerung für

jede in bezug auf die Inhalte der Ziele beliebig gerichtete W i r t -

s c h a f t s p o l i t i k ein Satz, der das oben Entwickelte nur allge-

meiner faßt und daher im Früheren schon seine Begründung fand.

Er lautet: J e d e r w i r t s c h a f t l i c h e n G a n z h e i t i s t i h r e

w e s e n s g e m ä ß

h ö c h s t m ö g l i c h e

A u s g l i e d e r u n g s -

f ü l l e z u s i c h e r n ; jedes Weniger, aber auch jedes Mehr schadet

der Lebenskraft aller anderen wirtschaftlichen Ganzheiten, zuletzt

der Volkswirtschaft.

Zum Abschluß

Unsere Untersuchungen haben das Ganze der universalistischen

Volkswirtschaftslehre und ihres Verfahrens in Hauptumrissen sicht-

bar gemacht.

Diese Lehre schmeichelt nicht dem Einzelnen, indem sie seinen

Eigennutz, seine Entschlüsse, seine Handlungen, seine Wertschätzun-

gen, seine „Psychologie“ an den Anfang stellt, um von da aus die

Welt der Wirtschaft aufzubauen; sie kommt auch nicht jenem plat-

ten Standpunkte entgegen, der seinen Blick an Gütermengen, Markt-

treiben, Feilschen, Preisen und Zahlen sättigt und der das, was als

stofflich und handgreiflich in die Augen fällt, für die erste oder gar

die alleinige Wirklichkeit der Wirtschaft hält; sie ist weder eine Psy-

chologie noch eine Buchführung der Wirtschaft.

Unsere Lehre lenkt ihren Blick höher hinauf, auf das Ganze, das

Erste, und steigt von da herunter zu den Gliedern. Ja, sie ist wirk-

lich eine Wissenschaft, die von oben hinab und nicht von unten

hinauf steigt. Sie beruht auf der königlichen Erkenntnis der Ganz-

heit und der Ordnung ihrer Ausgliederung, welche nach Teilganzen

und Stufen vor sich geht, und in beiden wieder nach arteigenen

Vorrängen und arteigen leistenden Gliedern sich darstellt. Wäh-

1

Fundament der Volkswirtschaftslehre, 4. Aufl., Jena 1929, S. 121 ff. (das

Beispiel vom besten Schneider).