3 08
[
34 2 /34 3]
Ausdruck. — Aus dem Begriffe der Auswirkung oder Aktuierung
folgt:
2.
Die Erträgnisse der höheren Stufen liefern keine Mengen,
sondern nur die Eingliederungsmöglichkeit für die niederen Stufen
und ihre letzten Glieder; innerhalb dieser Eingliederungsmöglich-
keit erst die Auswirkungsmöglichkeit. Beispiel: Erfindung und
Weltmarktorganisation liefern die Eingliederungsmöglichkeit für
einen Betrieb; in diesem wirken Eisendreher, Reisender und so fort
die Erträgnisse der Erfindung auf dem Weltmarkte aus. Die „Aus-
wirkung“ ist eine solche Betätigung der Glieder, in welcher die hö-
heren Stufen und vorgeordneten Teilganzen zur Erscheinung kom-
men. Dabei / kann aber kein Glied für sich allein auswirken, das
kann nur in Gegenseitigkeit geschehen. „Keine Ganzheit schafft
allein“, „Kein Glied schafft allein“ — also schaffen nicht die einzel-
nen Wirtschafter Erträge, sondern ihre Ganzheiten; auch diese
wieder nur durch ihre höheren Ganzheiten. (Abermals zeigt sich das
„Recht auf den vollen Arbeitsertrag“ als Übergriff.)
Daß die Erträgnisse der höheren Stufen keine fertigen Mengen
liefern, ist entscheidend für die nicht-materialistische Auffassung
des gesamten Vorganges.
Nannten wir die Richtung von oben nach unten bildlich „Zu-
leitung“, so können wir die Auswirkung bildlich auch „Aufnahme“
oder „ A n e i g n u n g “ nennen und das Gesetz der Auswirkung
auch Gesetz der „auswirkenden Aneignung“ (die allerdings nichts
Fertiges vorfindet, sondern schöpferisch ist). Das jeweils tiefste Glied
nimmt aber nun mehr oder weniger viel von den höheren Ganz-
heiten auf, es wirkt verschieden viel aus
1
.
Damit kommen wir auf die Frage des Schlüssels, nach welchem
die jeweiligen Gesamterträgnisse der höheren Stufen in den niede-
ren durch Auswirkung zur Erscheinung gebracht, kurz gesagt, ver-
teilt werden. Die Grundlagen sind auch wieder: Gleichwichtigkeit,
Wertentfaltung, äußere Ausgliederungsproportionen der Güter. Das
zu verfolgen, würde hier zu weit führen. Nur das Eine sei hervor-
gehoben: daß die v e r s c h i e d e n e n A n t e i l e , w e l c h e d i e
e i n z e l n e n V o l k s w i r t s c h a f t e n a u s d e r W e l t w i r t -
s c h a f t b e z i e h e n , e i n e d e r v o r n e h m s t e n G r u n d -
1
Vgl. oben S. 285 f. und 294 f.